Die Berliner Charité steht vor massiven Herausforderungen aufgrund geplanter Kürzungen im Hochschulhaushalt. Die Universitätsklinik widerspricht der Behauptung von Wissenschafts- und Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD), die Einsparungen würden die Patientenversorgung nicht gefährden. Laut einem Sprecher der Charité müssten durch die Sparmaßnahmen Stellen im ärztlichen und wissenschaftlichen Bereich abgebaut werden, was gravierende Folgen für die Arbeitsbedingungen und die Krankenversorgung in Berlin haben würde. „Die geplanten Einsparungen führen also möglicherweise dazu, dass Studienplätze oder ganze Studiengänge nicht mehr angeboten werden könnten“, warnte der Sprecher. Allein für 2025 sind Kürzungen von 142 Millionen Euro bei den Hochschulen vorgesehen, was über die ursprünglichen Schätzungen hinausgeht, da Koalitionsvertreter zuvor von 100 Millionen Euro ausgegangen waren, berichtete die Berliner Zeitung.
Ein Rezept für Chaos?
Die Berliner Regierung plant, die Verträge mit den Hochschulen neu zu verhandeln, um den dramatischen Einschnitten im Wissenschaftsetat von 250 Millionen Euro für 2025 Rechnung zu tragen. Diese Kürzungen sind Teil eines umfangreichen Maßnahmenpakets, das darauf abzielt, insgesamt drei Milliarden Euro im Landeshaushalt einzusparen. Senatorin Czyborra kündigte an, Gespräche über die benötigte Anzahl von Lehramtsstudierenden zu führen, da die Hochschuleinnahmen direkt von diesen Zahlen abhängen. Kritik kommt von verschiedenen Seiten: Der oppositionelle Politiker Tobias Schulze bemängelt, dass hinter den Kürzungen persönliche Schicksale und Fähigkeiten stehen, und zudem die wichtige Quantenforschung durch die Neuordnung in Gefahr gerät. Dabei beinhaltet die aktuelle Streichliste auch Förderungen für die „Berlin Quantum Alliance“, die unter anderem um rund sechs Millionen Euro gekürzt werden soll, was nach Angaben von Staatspolitikern wie der CDU untragbar sei, berichtete rbb24.
Die bevorstehenden Einsparungen haben bereits zu Protesten an verschiedenen Hochschulen geführt, während die Beschäftigten angsterfüllt auf die Konsequenzen für Personal und Infrastruktur blicken. Ein Punkt, der an der Demonstration in Berlin besonders betont wurde, ist die Befürchtung, dass diese Sparmaßnahme langfristig der Qualität des Wissenschaftsstandorts Berlin schaden könnte. So haben bereits einige Beschäftigte der Hochschulen Banner mit Aufschriften wie „Bildung braucht Budget“ getragen. Auch der bislang garantierte Erhalt von Studiengängen könnte in Zukunft auf der Kippe stehen, womit wir uns an einem kritischen Wendepunkt in der Berliner Hochschulbildung befinden.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung