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Kassel – Ein Abend, der Geschichte schrieb! Fast 500 Bürger drängten sich ins Kasseler Rathaus, um bei einer hitzigen Klimaschutzversammlung dabei zu sein. Oberbürgermeister Sven Schoeller erklärte den Tag als historisch – nicht nur wegen der US-Wahl von Donald Trump, sondern auch wegen der überwältigenden Resonanz auf die Klimaschutzinitiative. Die Veranstaltung war so gut besucht, dass viele Besucher stehen mussten, trotz eines verlockenden Gutscheins für eine Kugel Eis, der jedem Teilnehmer geschenkt wurde.
Der Klimaschutzrat Kassel, der seit fünf Jahren an Maßnahmen zur Klimaneutralität bis 2030 arbeitet, hatte diese Versammlung gefordert. HR-Moderator Thomas Ranft lobte die Stadt für ihr Engagement und nannte die Veranstaltung „sensationell“. Doch nicht alle waren zufrieden: Der Vorsitzende des Klimaschutzrats, Martin Hein, kritisierte das langsame Tempo der Umsetzung der 51 vorgeschlagenen Maßnahmen. Auch das Bündnis „Kassel kohlefrei“ machte vor dem Rathaus Druck und forderte einen Kohleausstieg bis 2025, ein Datum, das zuletzt von Städtische-Werke-Chef Carsten Harkner infrage gestellt wurde.
Vielfalt der Klimaschutzmaßnahmen
Die Vielfalt der Klimaschutzmaßnahmen war beeindruckend. An acht Diskussionstischen, die Themen von Energieversorgung bis Konsum abdeckten, konnten die Teilnehmer ihre Meinungen austauschen. Besonders im Fokus stand die Mobilität: Georg Förster, Leiter des Straßenverkehrs- und Tiefbauamts, stellte sich der Kritik und beantwortete Fragen zur Verkehrspolitik. Eine ältere Dame lobte die neue Fahrradzone in Wahlershausen, während andere ein besseres ÖPNV-Angebot forderten. Die lebhaften Diskussionen zeigten, dass das Konzept der Neuen Denkerei mit den Diskussionstischen aufging.
Kommunikation als Schlüssel
HR-Moderator Ranft machte klar: „Klimawandel ist die extreme Zunahme von Extremen.“ Seine Botschaft war eindeutig – wir müssen aufhören, Dinge zu verbrennen. Trotz der ernsten Themen blieb die Stimmung positiv. Friedrich Heintzemann aus Niederzwehren zum Beispiel, der sich über die Zukunft der Fernwärme in seinem Wohngebiet informierte, ging gut gelaunt nach Hause, obwohl er sich wohl eine Wärmepumpe anschaffen muss. Stadtklimarätin Simone Fedderke sieht in weiteren Veranstaltungen eine Möglichkeit, die Bürger weiterhin zu informieren und zu motivieren.
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