Karnevalszauber in Wien: Eine Nacht in Venedig neu entdeckt!
Am 26. Oktober 2025 präsentiert die Volksoper Wien die Operette "Eine Nacht in Venedig" von Johann Strauss II, inszeniert von Nina Spijkers. Mit einem modernen Twist und humorvollen Elementen verspricht die Aufführung einen unterhaltsamen Abend.

Karnevalszauber in Wien: Eine Nacht in Venedig neu entdeckt!
Am 26. Oktober 2025 feierte die Operette „Eine Nacht in Venedig“ von Johann Strauss II ihre Aufführung an der Volksoper Wien. Unter der Regie von Nina Spijkers und der musikalischen Leitung von Alexander Joel wird die Zuschauer mit einer zeitgenössischen Neufassung der klassischen Geschichte begeistert, die während des Karnevals in Venedig spielt. Hierbei treten die Damen nicht nur dominant auf, sondern greifen auch in die Affären ihrer Männer ein, was insbesondere die Figur der Barbara, gespielt von Ulrike Steinsky, illustriert. Sie hat Beziehungen zu jüngeren Männern, während der nervöse Herzog Guido, dargestellt von Lucian Krasznec, eine eher passive Rolle einnimmt.
Die Handlung ist geprägt von Verwechslungen und Rollentauschen, typisch für romantisch-farcische Komödien, und wird durch humorvolle Einlagen der Nebenfiguren, wie Ciboletta (Juliette Khalil) und Pappacoda (Jakob Semotan), ergänzt. Besonders auffällig ist der ironische Umgang mit zeitgenössischen Themen; von glutenfreien Nudeln bis hin zu politischen Anspielungen wird eine Brücke zwischen dem 18. Jahrhundert und der heutigen Zeit geschlagen. Dennoch fanden einige Kritiker den Referenzhumor überreizt und die Meta-Gags, die den Karneval als Halloween-Party darstellen, misslungen.
Ein Bühnenbild der Kontraste
Das minimalistische Bühnenbild wird durch die unharmonischen bunten Kostüme hervorgehoben und soll die Fantasie der Zuschauer anregen, obwohl es oft als trist wahrgenommen wird. Zudem wird mit thematischen Bühnenbildern gearbeitet, die reich an Meeresfrüchten und Gemüse sind. Die humoristische Komponente der Inszenierung wird durch das komödiantische Timing und die Mimik des Casts unterstützt, was zu einem kurzweiligen Erlebnis führt.
Die ursprüngliche Operette „Eine Nacht in Venedig“ hat eine lange Geschichte. Sie wurde erstmals am 3. Oktober 1883 in Berlin aufgeführt und war die einzige von Strauss, die außerhalb Wiens uraufgeführt wurde. Die Premiere in Wien am Theater an der Wien folgte nur wenige Tage später mit durchschlagendem Erfolg. Kritiken hoben die Melodien hervor, bemängelten jedoch das als banal empfundene Libretto von F. Zell und Richard Genée, das auf einer Geschichte von Eugène Cormon basiert.
Weitere Aufführungen und Tradition
Die Aufführung an der Volksoper Wien ist nicht die erste Adaption der beliebten Operette, die auch in vielen Städten weltweit und in verschiedenen Sprachen, darunter auch in New York und London, zu sehen war. Die nächsten Aufführungen sind bereits für den 29. Oktober sowie die Monate November und Dezember 2025 anberaumt. Die Kombination aus traditionellen Elementen und modernen Einflüssen sorgt dafür, dass diese Operette sowohl beim Publikum als auch bei den Kritikern weiterhin Anklang findet.
Die Hauptrollen der Originalpremiere umfassten Figuren wie den Herzog Guido, den Friseur Caramello und das Fischer-Mädchen Annina, die beide im Kontext der romantischen Verwirrungen und Maskeraden während des venezianischen Karnevals stehen. Die Inszenierung spiegelt somit das reiche Erbe und die kontinuierliche Evolution der Werke von Johann Strauss II wider und verbindet dabei Vergangenheit und Gegenwart auf einzigartige Weise.