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Hochhaus Ruth in Neukölln: 24 Wohnungen leer – Mieten zu hoch?

In Berlin-Neukölln steht das Hochhaus Ruth wie ein einsamer Riese inmitten des lebhaften Silbersteinkiez. Trotz der drängenden Wohnungsnot in der Hauptstadt sind hier 24 Wohnungen seit über einem Jahr unvermietet. Die Katholische Wohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft Petruswerk, die das Gebäude verwaltet, hat bisher keinen Interessenten gefunden. Was ist das Geheimnis hinter diesem Leerstand?

Die Antwort könnte in den exorbitanten Mietpreisen liegen! Für eine 80 Quadratmeter große Dreizimmerwohnung im fünften Stock werden satte 1.933 Euro Kaltmiete verlangt – das sind unglaubliche 24 Euro pro Quadratmeter! Wer die Aussicht aus dem 17. Stock genießen möchte, muss sogar 27 Euro pro Quadratmeter zahlen. Nicklas Schenker, Sprecher für Wohnen und Mieten der Linken, macht deutlich: „Wenn die Mieten nicht sinken, wird sich niemand für diese Wohnungen interessieren.“ Das Petruswerk hingegen sieht sich nicht in der Verantwortung, die Preise zu senken, und verweist auf die gestiegenen Baukosten.

Die Uhr tickt für das Petruswerk

Die Situation könnte sich bald verschärfen: Der Neuköllner Bezirksbürgermeister Martin Hikel hat bereits Zwangsgeldandrohungen ausgesprochen. Sollte das Petruswerk bis Januar 2025 keine Mietverträge für die leerstehenden Wohnungen nachweisen, drohen 5.000 Euro pro Wohnung als Strafe. Das Zweckentfremdungsverbot von Wohnraum, das 2014 in Berlin in Kraft trat, soll verhindern, dass Wohnungen leerstehen oder in Gewerbeflächen umgewandelt werden.

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Der Leerstand ist nicht nur ein Problem des Hochhauses Ruth. In ganz Berlin stehen über 40.000 Wohnungen leer, und die Bezirke haben oft nicht die nötigen Ressourcen, um gegen diese Missstände vorzugehen. Schenker fordert ein stärkeres Durchgreifen, um spekulativen Leerstand zu bekämpfen. „Es kann nicht sein, dass Investoren seelenlose Betonburgen bauen und diese einfach leer stehen lassen“, so der Politiker. Die Zeit drängt, und die Frage bleibt: Wer wird die Mieten senken, um diese Wohnungen endlich zu füllen?

Quelle/Referenz
rbb24.de

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