In einem glanzvollen Festakt im Schweriner Schloss wurde die 84-jährige Schriftstellerin Helga Schubert mit dem prestigeträchtigen Landeskulturpreis MV ausgezeichnet. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig überreichte den mit 10.000 Euro dotierten Preis und würdigte damit Schuberts herausragende literarische Leistungen. „Ich freue mich wirklich sehr, und dass es aus Mecklenburg-Vorpommern kommt,“ äußerte die geehrte Autorin, die sich in den letzten Jahren immer mehr mit ihrer neuen Heimat identifiziert hat. Schubert, die auch mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, betonte die Bedeutung dieser Ehrung für sie persönlich.
Ein Abend voller Geschichten
Statt einer langen Dankesrede entschied sich Schubert, drei kleine Geschichten zu lesen, darunter eine Anekdote aus dem Jahr 1979 über einen Lindenbaum und einen japanischen Gast. Ihre Erzählungen zeugen von einem tiefen Verständnis für menschliche Beziehungen und der Kraft der Worte. „Glauben Sie an die deutsche Einheit?“ fragte der japanische Professor, worauf Schubert mit einem klaren „Ja“ antwortete. Diese Momente zeigen nicht nur ihr literarisches Talent, sondern auch ihre Fähigkeit, Brücken zwischen Kulturen zu schlagen.
Ebenfalls geehrt wurde der Verein „Nordischer Klang“, der den Kulturförderpreis erhielt. Marko Pantermöller, einer der Festivalleiter, reflektierte über die 34-jährige Geschichte des Festivals, das in Greifswald stattfindet und in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft Estlands steht. „Das Interesse in Skandinavien war so groß,“ erklärte er, und die Festivalbesucher haben oft in den Wohnzimmern der Einheimischen übernachtet. Das nächste Festival findet vom 2. bis 11. Mai 2025 statt, und Schubert plant, bis dahin ihr neues Buch zu veröffentlichen.