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In Ritterhude wird am 14. und 15. Januar jeweils um 20.15 Uhr im Hamme-Forum der Film "Hoetger – Zwischen den Welten" von Regisseurin Gabriele Rose gezeigt. Der 90-minütige Dokumentarfilm widmet sich dem Leben und Wirken des bedeutenden Bildhauers, Malers und Architekten Bernhard Hoetger. Hoetger, der um 1900 Teil der Pariser Avantgarde war, hinterließ markante Spuren in Worpswede und Bremen, ist jedoch weitestgehend in Vergessenheit geraten.
Der Film behandelt die Jahre von 1900 bis 1938 und zeigt sowohl dokumentarische als auch nachgespielte Szenen, in denen Experten zu Wort kommen. Interessant ist, dass Hoetger versuchte, sich bei den Nationalsozialisten anzubiedern, was ihm jedoch nicht gelang, da dessen Kunst als entartet betrachtet wurde. Neben dem Dokumentarfilm wird auch die Politsatire "Was will der Lama mit dem Gewehr?" von Regisseur Pawo Choyning Dorji präsentiert, deren Handlung in Bhutan in den 2000er-Jahren spielt und sich mit den Herausforderungen von Veränderungen im Land auseinandersetzt.
Leben und Werk von Bernhard Hoetger
Bernhard Hoetger wurde als Sohn eines Schneidermeisters und Schmieds in Hörde geboren und absolvierte von 1888 bis 1892 eine Steinmetzlehre in Detmold, gefolgt von Wanderjahren. Seine künstlerische Laufbahn umreißt eine Vielzahl von Einflüssen und Stationen: Von 1895 bis 1897 war er Technischer Leiter der Werkstatt für kirchliche Kunst von Franz Goldkuhle in Wiedenbrück, eine Zeit, die er als „Fron- und Sklavenjahre“ bezeichnete, bevor er an der Kunstakademie Düsseldorf bei Karl Janssen studierte.
In der Zeit von 1900 bis 1907 lebte Hoetger in Paris, wo er von Maillol und Rodin beeinflusst wurde und zum Expressionisten avancierte. 1906 lernte er Paula Modersohn-Becker im Atelier von Rodin kennen. Der Künstler erhielt 1911 die Ernennung zum Professor durch den Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein und entfaltete in den folgenden Jahren eine bedeutende Schaffenskraft in Worpswede, wo er unter anderem das „Kaffee Worpswede“ gründete.
Hoetgers Werke wurden in der Aktion „Entartete Kunst“ 1937 beschlagnahmt; viele seiner Kunstwerke gingen verloren. Später floh er aus Berlin in die Schweiz, wo er 1949 in Unterseen starb. Sein Grab befindet sich auf dem Dortmunder Ostenfriedhof. Für weitere Informationen zu seinem Leben und Schaffen, siehe Wikipedia.
Die Filmvorführungen in Ritterhude bieten eine Gelegenheit, mehr über diesen weitgehend in Vergessenheit geratenen Künstler und sein maßgebliches Wirken zu erfahren, während die zeitgenössische Politsatire einen kritischen Blick auf gesellschaftliche Veränderungen wirft, wie es in Weser-Kurier berichtet wurde.
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