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Ex-RAF-Terroristin Klette: Verteidigung kritisiert Staatsanwaltschaft!

Die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette, die seit ihrer Festnahme im Februar in einem Frauengefängnis in Vechta sitzt, steht nun vor einer Anklage wegen schwerer Verbrechen. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage erhoben und wirft der 66-Jährigen versuchten Mord, unerlaubten Waffenbesitz sowie versuchten und vollendeten schweren Raub vor. Dies geschieht im Rahmen von Ermittlungen zu 13 Raubüberfällen, die zwischen 1999 und 2016 stattfanden und bei denen ein Schaden von über 2,7 Millionen Euro entstand.

Die Verteidigung von Klette kritisiert die Anklage scharf und spricht von „erheblichen Mängeln“. Besonders die Vorwürfe des versuchten Mordes, die sich auf einen Überfall auf einen Geldtransporter beziehen, werden angefochten. Die Anwälte betonen, dass die Behauptungen durch das Ermittlungsverfahren widerlegt wurden und sehen in der Anklage eine „öffentliche Vorverurteilung“. Sie hegen den Verdacht, dass die Ermittlungen von politischem Eifer geprägt sind.

Prozessvorbereitungen laufen

Das Landgericht Verden steht nun vor der Entscheidung, ob die Anklage zugelassen wird. Die Behörden sind bereits mit den Vorbereitungen für einen möglichen Prozess beschäftigt. Ein zentrales Problem ist die fehlende Räumlichkeit in der Stadt mit nur 28.000 Einwohnern, da mit einer großen Anzahl an Nebenklägern, Zeugen und Sachverständigen gerechnet wird. Sicherheitsstandards müssen ebenfalls hochgehalten werden, da Klette zur dritten Generation der linksextremistischen Roten Armee Fraktion (RAF) gehörte, die für mehr als 30 Todesfälle verantwortlich ist.

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Zusätzlich zu den Vorwürfen in Verden wird Klette auch von der Bundesanwaltschaft wegen versuchten Mordes in zwei Fällen und Mittäterschaft bei Sprengstoffanschlägen während ihrer Zeit in der RAF angeklagt. Diese Verfahren werden getrennt von der Anklage in Verden geführt. Klette, die unter falschem Namen in Berlin lebte, bestreitet die Vorwürfe und spricht von staatlicher „Denunziation“. Bei ihrer Festnahme wurden in ihrer Wohnung Waffen und eine Attrappe einer Handgranate gefunden, was die Schwere der Vorwürfe unterstreicht.

Quelle/Referenz
t-online.de

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