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Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette: Klage über politischen Prozess !

Die Festnahme von Daniela Klette hat im Laufe dieser acht Monate große Wellen geschlagen. Die 65-Jährige, die in der Vergangenheit in der Roten Armee Fraktion (RAF) aktiv war, ist aufgrund eines komplexen Verfahrens ins Visier der Ermittlungsbehörden geraten. In einem aktuellen Brief an den NDR äußerte sie sich über die Geschehnisse und deren Auswirkungen auf ihr Leben. Neben der Isolation in der Untersuchungshaft stellte sie eine mangelnde Vorbereitungsmöglichkeit auf den bevorstehenden Prozess fest. Klette bezeichnet den Verlauf der Ermittlungen als „politischen Prozess“ und warnt vor einem Gefühl der Vorverurteilung.

Im Februar dieses Jahres wurde Klette von Fahndern des Landeskriminalamtes Niedersachsen in Berlin festgenommen. Diese Razzia markierte den Beginn eines der umfangreichsten Verfahren in der Geschichte des LKA Niedersachsen. Der gesamte Inhalt ihrer Wohnung wurde nach Hannover gebracht und wird dort detailliert ausgewertet. Allein die digitalen Beweismittel umfassen 17 Terabyte an Daten, was den enormen Aufwand verdeutlicht, der in dieser Angelegenheit getrieben wird.

Komplexität der Ermittlungen

Die Dimensionen des Verfahrens sind überaus beeindruckend, aber die Frage bleibt, ob der Aufwand tatsächlich den vorgeworfenen Taten gerecht wird. Lukas Theune, einer der Anwälte von Klette, äußerte Bedenken und sprach von einem einseitig geführten Verfahren. „Die Staatsanwaltschaft und das LKA scheinen sich in einem Wettlauf zu befinden, um zu demonstrieren, wie gut sie arbeiten können“, meinte er. Klette selbst empfindet die öffentliche Darstellung als sehr negativ und fühlt sich als Opfer einer Hetzjagd.

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Auf der anderen Seite rechtfertigen LKA und Staatsanwaltschaft die massiven Bemühungen und den hohen Aufwand. Die Regierung betont, dass die laufenden Ermittlungen auch notwendig seien, um Informationen über die noch flüchtigen Komplizen von Klette zu erhalten. Der LKA-Sprecher Philipp Hasse warnte, dass von diesen Personen nach wie vor eine Gefahr ausgehe. Zudem sind die gegen Klette erhobenen Vorwürfe schwerwiegend, unter anderem wird ihr versuchter Mord vorgeworfen, was die Ermittlungen begründet.

Rechtliche Einschätzungen

Die Rückschläge für Klette und die Komplexität des Verfahrens werfen einige rechtliche Fragen auf. Professor Stefan Harrendorf, Strafrechtsprofessor an der Universität Greifswald, äußerte, dass der Vorwurf des versuchten Mordes bei dem Überfall auf einen Geldtransporter 2015 hochgegriffen sein könnte. Er stellt die Beweisführung für den Tötungsvorsatz in Frage und glaubt, dass die Ermittlungen sowohl durch die Schwere der Vorwürfe als auch durch die spektakuläre Vergangenheit der Beteiligten geformt werden.

Mit einer Anklage gegen Daniela Klette wird noch im Laufe dieses Jahres gerechnet. Das Landgericht Verden bereitet sich bereits auf einen Prozess vor und sucht nach geeigneten Räumlichkeiten. Der momentane Platz reicht bei weitem nicht aus, um einen Prozess von solchem Ausmaß durchzuführen. Klette stellte fest, dass dies auf ein geplantes „Spektakel“ hindeutet. Auf eine Frage zu ihrer Zeit in der RAF wollte Klette jedoch nicht eingehen.

Zusammenfassend bleibt die Situation um Daniela Klette angespannt und sorgt für aufmerksame Beobachtungen der Öffentlichkeit. Der Verlauf des Verfahrens wird nicht nur für die involvierten Akteure von Bedeutung sein, sondern auch für die Berichterstattung über die Herausforderungen des Rechtssystems in solchen stark emotionalisierten Fällen. Mehr Informationen zu Klette und der Situation um ihr Verfahren finden sich hier.

Quelle/Referenz
ndr.de

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