Die bevorstehende Saison im Handball wird ein Meilenstein markieren. Am Samstag wird in Düsseldorf ein historischer Supercup ausgetragen, bei dem sowohl die Männer- als auch die Frauenmannschaften ihren Titel ausspielen. Dieses Event ist ein Novum in der deutschen Handballgeschichte und zieht damit schon jetzt große Aufmerksamkeit auf sich.
Im Rampenlicht stehen Nils Lichtlein (22), der mit den Füchsen Berlin gegen den Meister und Pokalsieger Magdeburg antreten wird, und Viola Leuchter (20), die mit dem neu gegründeten Verein Ludwigsburg, dem ehemaligen Bietigheim, gegen den Pokalsieger Metzingen spielt. Beide Athleten sind aufgeregt und bereit, sich dieser besonderen Herausforderung zu stellen.
Die Bedeutung des Supercups
Für Lichtlein ist der Supercup nicht nur ein weiteres Spiel, sondern eine frische Chance auf den ersten nationalen Titel seiner Karriere. Er betont: „Wir haben letzte Saison keinen Titel geholt, und das wollen wir dieses Mal direkt ändern.“ Er erinnert sich an die Worte seiner Nationalmannschaftskollegen von den Löwen, die letztjährig knapp gegen Kiel verloren haben. „Wenn wir den Supercup gewonnen hätten, wäre die ganze Saison anders verlaufen“, gibt Lichtlein zu verstehen. Dies zeigt, wie entscheidend ein erfolgreicher Start in die Saison sein kann.
Ähnlich sieht es auch Leuchter. Für sie ist der Supercup eine riesige Gelegenheit, gleich zu Beginn der Saison einen starken Eindruck zu hinterlassen. „Das ist keine Vorbereitung, sondern eine echte Chance, unsere Ambitionen zu zeigen“, erklärt sie. Als Neuzugang bei Ludwigsburg empfindet sie den Supercup als besonders spannend, da sie mit ihrer neuen Mannschaft sofort in ein solches Großereignis eintauchen kann.
Die Herausforderungen und Erwartungen
Beide Spieler haben in ihren bisherigen Karrieren viel erlebt, stehen aber vor neuen Herausforderungen. Während Lichtlein die Enttäuschung einer titellosen letzten Saison überwinden möchte, ist Leuchter fest entschlossen, ihren ersten Titel bei den Frauen zu gewinnen. Ihr Ziel ist klar: „Natürlich ist das eine Extra-Motivation.“
Beide Athleten reflektieren auch über ihre Erfahrungen mit der Champions League, die für sie in dieser Saison ansteht. Lichtlein zeigt sich aufgeregt und betont: „Die Champions League flößt mir keinen Respekt ein, nur Vorfreude. Wir haben oft gegen starke Gegner gespielt und wissen, dass wir mithalten können.“ Leuchter stimmt ihm zu und spricht von der Begeisterung, die sie empfindet, wenn sie sich mit den besten europäischen Teams messen kann.
Die Fusion von Männer- und Frauenturnieren hat auch Auswirkungen auf die Sichtbarkeit des Handballs. Lichtlein und Leuchter sind sich einig, dass die gemeinsame Austragung des Supercups sowohl für die Spieler als auch für die Fans aufregend ist. Leuchter hebt hervor: „Wir profitieren extrem davon, dass die Wettbewerbe zusammengelegt wurden, das erhöht die Sichtbarkeit.“
In einer Welt, in der geschlechterübergreifende Gleichheit im Sport ein wichtiges Thema ist, sehen beide Spieler eine Gelegenheit, das öffentliche Interesse zu steigern. Leuchter fordert eine intensivere Diskussion über die Gleichstellung im Sport. „Uns Sportlerinnen bleibt nichts anderes übrig, als mit unseren Leistungen den Grundstein zu legen, dass das Interesse in der Gesellschaft steigt“, so die engagierte Athletin.
So stehen im Supercup nicht nur Titel und Pokale auf dem Spiel, sondern auch Werte. Der Fokus auf Teamgeist, Durchhaltevermögen und die Möglichkeit, im eigenen Land eine große Bühne zu genießen, ist für die Athleten etwas ganz Besonderes. Und während sie sich auf die bevorstehenden Spiele vorbereiten, ist eines klar: Sie setzen alles auf den ersten Titel der Saison.
– NAG