Ein bewegendes Kapitel der Wissenschaftsgeschichte wird am Montag, dem 11. November, um 13 Uhr, in Berlin-Dahlem aufgeschlagen! An der Ecke Hittorfstraße/Faradayweg wird eine Erinnerungsstele für Clara Immerwahr-Haber enthüllt, die erste promovierte Chemikerin Deutschlands. Diese öffentliche Veranstaltung findet direkt vor dem renommierten Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft statt und erinnert an das tragische Schicksal einer außergewöhnlichen Frau.
Clara Immerwahr-Haber, geboren 1870, war eine Pionierin in einer Zeit, in der Frauen in der Wissenschaft kaum eine Rolle spielten. Sie kämpfte unermüdlich um ihr Abitur und erlangte 1900 als erste Frau in Deutschland ihren Doktortitel in Chemie. Trotz ihrer brillanten Leistungen blieb ihr eine akademische Karriere verwehrt. Stattdessen hielt sie Vorträge über Chemie im Alltag und Naturwissenschaften für Frauen. 1901 heiratete sie ihren Kollegen Fritz Haber und zog nach Karlsruhe, wo ihre beruflichen Ambitionen jedoch weiterhin in den Hintergrund gedrängt wurden.
Ein Leben voller Kämpfe und Tragödien
Im Jahr 1911 zog das Paar nach Berlin, wo Fritz Haber die Leitung des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physikalische Chemie und Elektrochemie übernahm. Clara blieb in der Schattenrolle, während ihr Mann in die umstrittene Forschung über Giftgase während des Ersten Weltkriegs eintauchte. Clara, die den Einsatz von Giftgas entschieden ablehnte, konnte die wachsende Kluft zwischen ihren Überzeugungen und den Handlungen ihres Mannes nicht mehr ertragen. 1915 nahm sie sich mit dem Dienstrevolver ihres Mannes das Leben und hinterließ eine Welt, die ihre Talente und ihren Mut nicht ausreichend gewürdigt hatte. Sie wurde nur 45 Jahre alt.
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