In Berlin wird der Einsamkeit der Verstorbenen ein würdiger Platz eingeräumt! Jedes Jahr sterben viele Menschen ohne Angehörige oder Freunde, die sie auf ihrem letzten Weg begleiten können. Um diesen einsamen Seelen einen respektvollen Abschied zu ermöglichen, werden in den kommenden Wochen Gedenkfeiern in verschiedenen Bezirken organisiert. Diese Veranstaltungen sind für alle offen, die den Verstorbenen die letzte Ehre erweisen möchten.
Am 22. November wird in der St. Marienkirche ein bewegendes Gedenken stattfinden. Silke Radosh-Hinder, Superintendentin im Kirchenkreis Berlin-Stadtmitte, lädt alle ein, die Namen, Geburts- und Sterbedaten der einsam Verstorbenen zu hören und für jeden eine Kerze zu entzünden. Besucher können Blumen oder persönliche Gegenstände mitbringen, um ihre Anteilnahme zu zeigen. Auch in Pankow und Schöneberg sind Gedenkfeiern geplant, bei denen insgesamt 266 Verstorbene gewürdigt werden. Gesundheitsstadtrat Oliver Schworck (SPD) betont, dass es oft unklar bleibt, ob die Verstorbenen tatsächlich einsam waren oder noch Kontakte pflegten.
Ein Zeichen gegen die Einsamkeit
„Wenn mehr Menschen zur Feier kommen, auch wenn sie keinen Verstorbenen gekannt haben, wäre das schön. Es ist ein Zeichen gegen die Einsamkeit in unserer Stadt“, sagt Martina Steffen-Elis, stellvertretende Superintendentin des Kirchenkreises Tempelhof-Schöneberg. Am 24. November findet in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Charlottenburg der Gottesdienst „Niemand ist vergessen“ statt. In Neukölln wird das Gedenken traditionell im Januar abgehalten, und auch der Kirchenkreis Reinickendorf plant eine Gedenkfeier.
Für die Verstorbenen, die keine Angehörigen haben und keine Bestattungswünsche hinterlassen haben, wird eine ordnungsbehördliche Bestattung durch das Gesundheitsamt organisiert. Diese Trauerfeiern sind nicht nur ein Abschied, sondern auch ein wichtiger Schritt, um das Bewusstsein für die Einsamkeit in der Gesellschaft zu schärfen.
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