Eine neue Wendung in den Ermittlungen gegen den ehemaligen RAF-Terroristen Burkhard Garweg sorgt für Aufsehen. Laut dem Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen lebte Garweg von 2008 bis 2016 in Berlin-Neukölln, wo er unter anderem eine Schule für Fotografie besuchte. Berichten zufolge könnte er während dieser Zeit als Fotograf gearbeitet haben. Diese Informationen wurden am Mittwoch in einer Pressemitteilung des LKA veröffentlicht.
Zusätzlich glauben die Behörden, dass Garweg möglicherweise weiterhin in Deutschland ist und über einen breiten Unterstützerkreis aus der linken Szene verfügt. Im Zuge der Ermittlungen wurden auch andere ehemalige Mitglieder der RAF befragt. Ein weiterer Hinweis darauf, dass Garweg nicht verschwunden ist, sind Berichte, dass er auch Zeit in Hamburg verbracht haben könnte.
Video und neue Hinweise auf Garwegs Aktivitäten
Als Teil der laufenden Ermittlungen wird auch das mutmaßliche Verbrechen des Trio unter Garwegs Leitung betrachtet. Den früheren RAF-Mitgliedern Daniela Klette, Ernst-Volker Straub und Garweg wird vorgeworfen, für mindestens 13 schwere Raubüberfälle verantwortlich zu sein, darunter Angriffe auf Geldtransporter und Supermärkte, um ihre eigenen Lebensunterhaltskosten im Untergrund zu decken. Der Gesamtschaden, der diesen Taten zugeschrieben wird, beträgt über 2,7 Millionen Euro.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits seit 2015 gegen die drei Verdächtigen. Es werden dabei schwerwiegende Vorwürfe, einschließlich erpresserischen Menschenraubs, gegen Garweg und seine Komplizen erhoben. Dieser Aspekt wird umso relevanter, da die Ermittler die Notwendigkeit betonen, ehemalige Partner von Garweg zu kontaktieren, um mögliche neue Informationen zu erhalten. Es gibt Hinweise darauf, dass Garweg eine Vielzahl von Beziehungen gehabt haben könnte, was weitere Ansätze zur Aufklärung seiner Aktivitäten bieten könnte.
Zusätzlich zu den Ermittlungsergebnissen waren auch die digitalen Spuren aus einer kürzlich durchsuchten Wohnung von Bedeutung. Dort entdeckte die Polizei Daten in Umfang von 17 Terabyte, die für die Aufklärung der Taten von entscheidender Bedeutung sein könnten. Die Auswertung dieser Daten dauert jedoch an. In einem der veröffentlichten Fotos soll Garweg in der Wohnung in Hildesheim zu sehen sein, was weitere Fragen zu seinen Aktivitäten aufwirft.
Die Schwerverbrecher der RAF versetzten Deutschland über Jahrzehnte in Angst und Schrecken. Garweg, Klette und Straub gehörten zur früheren Kommandoebene dieser Gruppe, die in den 1970er Jahren gegründet wurde und über 30 Morde verübt haben soll, bevor sie sich 1998 offiziell auflöste. Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass die Suche nach Garweg und seinem Umfeld weiterhin hohe Priorität hat, und die Behörde wird auch in Zukunft aktiv nach weiteren Informationen suchen, um die laufenden Ermittlungen voranzutreiben.
Mehr Informationen über den Fall sind in einem ausführlichen Bericht auf www.rbb24.de zu finden.