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Die Linke im Aufbruch: Doppelspitze will frustrierte Wähler zurückgewinnen!

Die Linke schickt mit Jan van Aken und Ines Schwerdtner ein neues Bewerber-Duo ins Rennen, um enttäuschte Wähler von SPD und Grünen zurückzugewinnen und die Partei aus ihrer Krise zu führen – ein Aufbruch zum Feiern oder das letzte Aufbäumen vor dem Abgrund?

In Berlin setzen die beiden Bewerber für die Führungsspitze der Linken, Jan van Aken und Ines Schwerdtner, auf unzufriedene Wähler der SPD und der Grünen, um ihre Partei aus einer tiefen Krise zu befreien. Laut van Aken gibt es zahlreiche Wähler, die nach einer neuen politischen Heimat suchen: «Die Ampel legt uns jeden Tag einen Elfmeter auf den Punkt, wir müssen ihn nur reinmachen». Ihre Kandidatur erfolgt im Kontext der bevorstehenden Neuwahlen, die nach einer Reihe von Wahlniederlagen notwendig geworden sind.

Das Duo beabsichtigt nicht, sich nur auf ein bestimmtes Segment der Wählerschaft zu konzentrieren. Schwerdtner erklärte, dass sie alle ehemaligen Wähler zurückgewinnen möchten, unabhängig von deren vorheriger Wahlentscheidung. Sie streben an, das Vertrauen von Unterstützung der Linken durch Wähler aus verschiedenen politischen Lagern zurückzugewinnen.

Ein neuer Umgang und positive Vision

Um die Partei in eine positive Richtung zu lenken, fordern van Aken und Schwerdtner einen neuen Umgangston innerhalb der Linken. Schwerdtner sprach von einer «revolutionären Freundlichkeit», die auch an Wähler anderer Parteien gerichtet ist. „Wir werden gnadenlos freundlich bleiben“, versicherte sie. Van Aken fügte hinzu, dass es wichtig sei, eine positive Vorstellung von der Welt zu verbreiten, anstatt alles negativ zu betrachten. Dies spiegelt sich in ihrem Bestreben wider, die öffentliche Wahrnehmung der Linken umzukehren und eine optimistische Zukunftsvision zu fördern.

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Das Duo plant, an den politischen Grundstellungen der Linken festzuhalten, insbesondere hinsichtlich des Ukraine-Konflikts. Sie lehnen Waffenlieferungen ab und setzen sich für einen Verhandlungsfrieden ein, wobei van Aken betonte, dass dieser gerechten und von den Menschen in der Ukraine definierten Frieden umfassen müsse.

Kritik an der NATO und Umweltfragen

Beide Kandidaten unterstützen die Forderungen der Linken, die NATO aufzulösen und durch ein alternatives Sicherheitssystem zu ersetzen, das Russland einbezieht. «Die NATO braucht kein Mensch», sagte van Aken und bekräftigte, dass es in der EU um strategische Autonomie gehen müsse. Dies bezieht sich auf die Idee, dass Europa in der Lage sein sollte, Sicherheitsfragen unabhängig zu gestalten.

In Bezug auf klimapolitische Fragen bestand Schwerdtner darauf, dass Deutschland bis 2035 klimaneutral werden müsse, auch wenn sie anmerkt, dass die Zeit drängt, um erforderliche Maßnahmen zu ergreifen. Sie sieht die Verantwortung dafür jedoch nicht bei den Bürgern, sondern bei den Verursachern der CO2-Emissionen.

Zur Asylpolitik äußerte van Aken die Absicht, die Grenzkontrollen abzuschaffen, und bekräftigte die Bedeutung des im Grundgesetz verankerten Asylrechts. Seiner Meinung nach sei nicht die Migration das Problem, sondern die politische Vorgehensweise der derzeitigen Ampelregierung und der CDU.

Beide sind sich einig, dass es wichtig ist, mögliche Regierungsbeteiligungen mit der CDU oder dem BSW ins Auge zu fassen, um die AfD zu verhindern. Es gibt inhaltliche Überschneidungen im sozialen Bereich, die eine Zusammenarbeit sinnvoll erscheinen lassen.

Die beiden Kandidaten sind optimistisch bezüglich der Zukunft der Linken und sehen sich nicht bloß als Initiatoren einer neuen Richtung, sondern als aktive Gestalter. Schwerdtner betont: «Wir werden nicht dabei stehen bleiben, den Neuanfang zu proklamieren», während van Aken hofft, beim Wahlabend 2025 zu feiern und nicht nur mit 5 Prozent stimmenfachte zu kämpfen.

Damit stellt sich das Bewerber-Duo in den Mittelpunkt der Diskussion über die zukünftige Strategie und Positionierung der Linken. Ihre Bewerbungen sollen beim Parteitag in Halle im Oktober entschieden werden, und sie sind gespannt darauf, ihre Vision der Partei in die Realität umzusetzen.

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