Die Hackeschen Höfe in Berlin-Mitte, ein faszinierendes Ensemble, ziehen täglich rund 5000 Besucher an. Doch der Charme der historischen Anlage wird an diesem Morgen von einem unangenehmen Geruch gestört, der von einem Entsorgungsfahrzeug im zweiten Hof ausgeht. Während die Pumpe röhrt und die Luft unangenehm riecht, berichten die Stadtchronisten Klaus Bädicker und Stefan Wolski von den wechselvollen Zeiten dieses Ortes, der einst ein proletarisches Viertel war.
Bädicker, 79 Jahre alt, ist ein lebendiger Geschichtenerzähler, der mit seinen Fotografien aus der Vergangenheit die Hackeschen Höfe in einem ganz anderen Licht zeigt. Mit seinen Bildern aus den 1980er-Jahren und frühen Nachwendezeiten dokumentiert er den Wandel des Viertels, das 1905 erbaut wurde und von einer großen Bedeutung für die Geschichte Berlins zeugt. Wolski, der hier als Kind spielte, beschreibt seine Erinnerungen an die bescheidenen Verhältnisse in der DDR, wo kaltes Wasser und die Abwesenheit von Badezimmern die Norm waren.
Ein historisches Erbe
Die Hackeschen Höfe, einmal die größte Wohn- und Gewerbehof-Anlage Deutschlands, wurden 1997 nach aufwendigen Sanierungsarbeiten wiedereröffnet. Heute beherbergen sie ein Varieté, ein Kino und zahlreiche Geschäfte. Die 26 neuen Ausstellungstafeln, die aktuelle Fotografien und historische Aufnahmen zeigen, tragen zur Bewusstseinsbildung über die Geschichte dieses einzigartigen Ortes bei. David Kastner, der Manager der Höfe, betont die Wichtigkeit, diesen historisch wertvollen Ort in seiner Qualität zu erhalten.
Obwohl die neue Schönheit der Höfe viele Besucher anzieht, gibt es auch Stimmen, die den tiefen Wandel des Viertels skeptisch betrachten. Wolski, der nostalgisch auf seine Kindheit zurückblickt, ist sich nicht sicher, ob er sich noch zu Hause fühlt in dieser modernen Umgebung. Dennoch zeigt sich, dass die Ausstellung und die Erzählungen der beiden Männer das Erbe dieses historischen Ortes lebendig halten und die faszinierende Geschichte der Hackeschen Höfe auf eindrucksvolle Weise präsentieren.
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