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Der große Neustart: Trotz Krise – Hoffnung auf eine bessere Welt!

In der aktuellen Zeit, die von Krisen und Konflikten geprägt ist, hat sich der Heimathafen Neukölln zu einem Ort ernannt, an dem der gesellschaftliche Neustart gefeiert werden soll. Unter dem Motto „The Great Reset“ wird eine Veranstaltung organisiert, die sowohl beeindruckend als auch provokant ist. Initiatoren sind das Musiktheaterkollektiv „mehrblick&ton“, welches sich vorgenommen hat, den Diskussionen über die Pandemie und die darauffolgenden Theorien neue Perspektiven entgegenzustellen.

Die Bezeichnung „The Great Reset“ ist in aller Munde. Ursprünglich geprägt vom Direktor des Weltwirtschaftsforums, Klaus Schwab, wurde er 2020 ins Leben gerufen und zielte darauf ab, eine nachhaltigere und gerechtere Gesellschaft nach den Herausforderungen durch Covid-19 zu entwickeln. Doch die Vorstellung birgt auch Risiken, da sie oft von Verschwörungstheoretikern angeklagt wird, die einen angeblichen Plan zum Austausch der Bevölkerung unterstellen. Das Kollektiv möchte diesen Begriff nun aus der unschönen Ecke der Verschwörungstheorien herausholen und in eine positive Richtung weiterdenken.

Ein wilder Ritt

Auf der Suche nach neuen Lösungen für alte Probleme verwandelt sich der Raum im Heimathafen in eine interaktive Hochburg des Theaters. Ein roter Buzzer im Saal symbolisiert die Möglichkeit eines Neuanfangs. Stellen Sie sich vor, die Zuschauer könnten durch das Drücken des Buzzers den Reset-Knopf für die Welt drücken. An diesem Abend werden gastliche Tische aufgestellt, an denen knapp 170 Zuschauer Platz nehmen, und sie werden in ein Spektakel aus Rockkonzert, Tanz und interaktivem Theater eingebunden. Zwei Schauspielerinnen in glänzenden Abendkleidern animieren das Publikum zur Teilnahme und ermutigen alle, Teil des neuen gesellschaftlichen Experiments zu werden.

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Es entsteht eine Atmosphäre, in der die Unruhe des Weltgeschehens spürbar wird. Die Darsteller:innen erklären, dass alles Schlimme bereits hinter uns liegt, und sie proben den Neuanfang. Ein Konzept, das viele anregen könnte, die aktuellen Herausforderungen mit einer Portion Humor zu meistern.

An Demokratie nimmt man Teil, die Stimme allein ist nicht entscheidend

Ein weiterer Aspekt der Aufführung ist die Umformung des Publikums in eine Art Bürgerrat. Hier sollen in kurzer Zeit zu grundlegenden moralischen Fragen zu Klima, globalem Wohlstand und Geschlechtergerechtigkeit Lösungen gefunden werden. Die Herausforderung besteht darin, innerhalb von zehn Minuten einen Konsens zu erzielen. Diese Erfahrung verdeutlicht, dass Demokratie ein aktiver Prozess ist, in dem jede Stimme zählt, aber am Ende das gesammelte Meinungsbild entscheidend ist. Eine spannende Herausforderung für alle Beteiligten.

Trotz der vielen Teilnahme und Interaktivität wird der Abend von Kritikern als Nummernrevue abgetan. Obwohl das Konzept vielversprechend ist, bleibt die Frage offen, ob genügend Substanz hinter der Unterhaltung steckt. Es bleibt abzuwarten, ob die reinen Unterhaltungen die tiefschürfenden gesellschaftlichen Fragen tatsächlich anstoßen können, die die Aufarbeitung der letzten Jahre nach sich ziehen müssten. Am Ende des Abends lässt sich sagen, dass dieser Ansatz eines gesellschaftlichen Neustarts durchaus Potenzial birgt, jedoch durch zu viel Leichtigkeit nicht das volle Potential ausschöpfen konnte, um die Bedeutung der behandelten Themen angemessen zu gewichten.

Die Veranstaltung bleibt ein spannendes Experiment, das sowohl zur Diskussion anregt als auch unterhält, jedoch ist die Frage geblieben, wie viel Raum für wichtige gesellschaftliche Debatten auch bei einem solchen Konzept bleibt. Für tiefere Einblicke und eine umfassende Betrachtung des Themas bietet der Bericht auf www.tagesschau.de weiterführende Informationen.

Quelle/Referenz
tagesschau.de

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