In Berlin wird derzeit ein ambitioniertes Projekt umgesetzt, das die Wandermöglichkeiten in der Stadt revolutionieren soll. Bis zum Herbst 2025 werden insgesamt etwa 575 Kilometer mit neuen Wegweisern versehen, um die „Grünen Hauptwege“ besser bekannt zu machen. Dieses Vorhaben ist seit 2004 im Gespräch, es fehlte jedoch an einer systematischen Umsetzung. Die Tageseinführung dieser Initiative fand kürzlich unter der Leitung von Mobilitätssenatorin Ute Bonde (CDU) in Kreuzberg statt.
Mit dem neuen Konzept wird ein umfangreiches Netz überregionaler Wanderwege geschaffen, das zu Fuß erkundet werden kann. Die ersten 5000 Wegweiser sollen schrittweise aufgestellt werden, wobei der „Tiergartenring“ als der erste ausgeschilderte Weg heraussticht. Dieser 23 Kilometer lange Rundkurs führt durch die Stadt und verläuft über den Landwehrkanal, beginnend am Bahnhof Tiergarten und endend am Hauptbahnhof der Spree.
Projektfinanzierung und Wegbeschilderung
Für das umfassende Projekt sind Mittel in Höhe von 755.000 Euro eingeplant, wovon 280.000 Euro für Planungskosten vorgesehen sind. Noch in diesem Jahr werden viele weitere Wege, darunter der Kaulsdorfer Weg und der Wannsee-Weg, mit neuen Schildern versehen. Dabei werden größere Wegweiser an Abzweigungen und kleinere entlang der Strecke installiert.
Vor der Umsetzung dieses Projekts findest man an den Wegen noch die alten, seit 2004 installierten Markierungen, die stark veraltet sind. Die neuen Schilder sollen nicht nur besser sichtbar sein, sondern auch ausführliche Informationen zu den jeweiligen Routen bieten. Zudem werden Flyer zur Verfügung stehen, die an die Routen und die Highlights entlang der Wege erinnern.
Die Erneuerung wird jedoch kritisch beobachtet, insbesondere von Verbänden wie FUSS e.V. deren Vorstand, Roland Stimpel, betont, dass der Fußverkehr klare Priorität haben müsse. Dies müsse durch Maßnahmen wie Tempolimits und sichere Straßenüberquerungen gewährleistet werden.
Ein zentrales Anliegen des Projekts ist es, die Begehbarkeit der Wege zu garantieren. Hierfür werden „Wegpaten“ des Wanderverbandes regelmäßig die Strecken überprüfen und für die Wartung der Wegweiser zeichnet die landeseigene Grün Berlin GmbH verantwortlich. Das ist besonders wichtig, um sicherzustellen, dass die neuen Routen für alle Berliner und Besucher zugänglich sind.
Die Vorbereitungen und Implementierungen sind gerade in vollem Gange, und Mobiltätsbeauftragte werben dafür, dass das Gehen in Berlin wieder mehr Aufmerksamkeit erhält. Dabei spielt die Auseinandersetzung mit Verkehrsmitteln wie E-Scootern und dem Radverkehr eine Rolle.
Stimpel kritisiert, dass der Charlottenburger Abschnitt des Spreeweges trotz vorhandener Alternativen für den Radverkehr stark verbreitert werden soll. Dies zeigt die Schwierigkeiten und Herausforderungen, die mit dem wachsenden Verkehr und der Notwendigkeit einer fußgängerfreundlichen Stadt einhergehen.
Insgesamt ist das Vorhaben, die „Grünen Hauptwege“ in Berlin neu zu beleben, ein Schritt in die Richtung, die Wandermöglichkeiten in der Stadt zu fördern und die Lebensqualität für Fußgänger zu erhöhen. Die regelmäßige Bewegung und Erholung in der Natur ist nicht nur für die Gesundheit von Bedeutung, sondern trägt auch zur Attraktivität Berlins bei, schließlich ist die Stadt für ihre schönen Parks und Trassen bekannt.
Für detaillierte Informationen zu dem Projekt sowie den aktuellen Entwicklungen kann die Website von www.tagesspiegel.de besucht werden.