Der Jubel war riesengroß, als Tomas Cvancara endlich wieder ins Schwarze traf. Nach einer langen Durststrecke, die fast ein Jahr andauerte, erzielte der Gladbach-Stürmer in der 96. Minute das entscheidende Tor gegen Union Berlin. Sein letzter Treffer fiel am 10. November 2023, als die Borussia den VfL Wolfsburg mit 4:0 besiegte. Danach war Cvancara von Verletzungen und gesundheitlichen Rückschlägen geplagt, darunter eine Muskelverletzung, eine Grippe und ein Bänderriss im Sprunggelenk.
Die letzten Spiele der Vorsaison brachten für den Tschechen wenig durchschlagenden Erfolg. Obwohl er in der ersten Saisonhälfte vier Tore erzielt hatte, blieb er in der gesamten Rückrunde ohne Torerfolg, was zu einem gewissen Druck auf seine Position führte. Der Gladbacher Klub tätigte zuletzt einen Königstransfer für diese Position, als Tim Kleindienst von Heidenheim für 8 Millionen Euro verpflichtet wurde. Diese Entscheidung könnte Cvancara als Misstrauensvotum angesehen haben, vor allem da er in einem Wettbewerb um die Startelf positioniert wurde, während er fast die gesamte Vorsaison aufgrund von Verletzungen und Fitnessproblemen außer Gefecht war.
Ungewisse Zukunft für Cvancara
Nach seinem Siegtreffer gegen Union Berlin stellte sich die Frage, ob Trainer Gerardo Seoane diesen Momentum mit nach Augsburg nehmen wird. Seoane zeigt sich flexibel in seiner taktischen Aufstellung und lässt offen, welche Optionen er für die kommenden Spiele nutzen wird. Besonders interessant ist das Potenzial einer Doppelspitze mit Cvancara und Kleindienst, die zusammen eine beeindruckende Körpergröße von gut vier Metern erreichen könnten. Auf die Frage des BILD-Reporters, ob Cvancara als Partner neben Kleindienst in einem solchen System infrage komme, antwortete Seoane: „Tomas ist nicht der klassische Neuner. Er bewegt sich zwischen den Linien, hat eine hohe Grundschnelligkeit und bietet sich auch im Kombinationsspiel an.“
Sein Trainer hebt hervor, dass Cvancara, trotz des Drucks, den er verspürte, nicht zu den klassischen Mittelstürmern zählt. Er besitzt die Fähigkeit, alle Offensivpositionen mit einem Gespür für Raum und Bewegung zu besetzen. Damit wird er für Seoane eine wertvolle Option, besonders in der Offensive, wo er sowohl neben als auch hinter Kleindienst agieren kann.
Ein Faktor, der für Cvancara spricht, ist ebenfalls der emotionale Beitrag, den er durch sein Tor gegen Berlin leisten konnte. Der Trainer und die gesamte Mannschaft sind froh, dass Cvancara diesen Druck ablegen konnte, was sich positiv auf seine Leistung auswirken dürfte. Seoane sagte: „Er hat uns gegen Berlin die drei Punkte gebracht. Wir haben uns alle für ihn gefreut, dass diese Last abgefallen ist!“
Auch der Sportchef Roland Virkus zeigt sich begeistert über die neue Flexibilität im Team. „Flexibel zu sein, ist auf jeden Fall ein Plus! Es kann immer Situationen geben, in denen du auch mal lange Bälle brauchst. Wenn du dann als Gegner Cvancara und Kleindienst verteidigen musst, ist das ein absolutes Brett!“, erklärte er.
Die kommenden Spiele werden zeigen, ob das Duo Cvancara und Kleindienst tatsächlich als gewohntes Tandem agieren kann oder ob Seoane andere taktische Aufstellungen bevorzugt. Eines ist sicher: Cvancara hat sich mit seinem späten Tor gegen Union Berlin zurück ins Rennen gebracht und wird alles daran setzen, seine Form zu bestätigen. Diese Entwicklungen versprechen auf jeden Fall eine spannende Zeit für Borussia Mönchengladbach.
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