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Curse bringt mit Unzerstörbarer Sommer ein starkes Comeback

Curse, der als "Philosoph unter den deutschen Rappern" gilt, veröffentlicht nach über sechs Jahren sein neues und kreatives Album "Unzerstörbarer Sommer" in Berlin, das 17 Songs mit autobiografischen sowie gesellschaftskritischen Themen vereint und seine Rückkehr in die Musikszene feiert.

Berlin (dpa) – Der Puls des deutschsprachigen Rap spürt den umfassenden Wiederaufstieg eines Künstlers, der auf eindringliche Weise die Facetten des Lebens thematisiert: Curse. Mit dem heute erschienenen Album «Unzerstörbarer Sommer» kehrt der 45-jährige Musiker eindrucksvoll zurück und bringt frischen Wind in die Musikwelt. «Jetzt hörst du sie wieder – die Stimme», verkündet er selbstbewusst, und diese Worte spiegeln das sentimentale Verlangen seiner Fans wider. Nach mehr als sechs Jahren Wartezeit dürften sich die Liebhaber seiner tiefgründigen Texte auf etwas ganz Besonderes freuen.

Sein neues Werk besteht aus 17 Songs, die eine exquisite Mischung aus persönlichen Rückblicken, gesellschaftskritischen Kommentaren und einem kreativen Spiel mit Sprache bieten. Diese facettenreiche Kombination macht es dem Hörer leicht, sich in die verschiedenen Emotionen hineinzuversetzen – vom Gefühl der Lebensfreude über nostalgische Rückblicke bis hin zu kritischen Auseinandersetzungen mit der Gegenwart.

Ein tiefgründiger Blick in die eigene Vergangenheit

Curses nostalgischer Ausflug beginnt mit dem Track «1994», in dem er die Unbeschwertheit seiner Jugend in den Mittelpunkt stellt. Hier wird ein Gefühl von Freundschaft, ersten Lieben und den unbeschwerten Tagen der Teenagerzeit lebendig, was gleichzeitig einen Kontrapunkt zu den dunkleren Passagen des Albums etabliert. Mit «Teil 1 Overdrive» entführt er die Hörer in die hektischen frühen Zwanziger, in denen er zu schnell erwachsen werden musste, während er in «Teil 2 Slow Down» eine besonnenere Perspektive einnimmt und sein jüngeres Ich tröstet.

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Sein Leben hat Curse geprägt, wie er in Interviews ausführt. Die Phasen des Getrieben-Seins, das Streben nach Erfolg und Anerkennung sind Teil seiner Biografie. “Das ist etwas, was sich in den letzten Jahren immer mehr bei mir beruhigt hat”, erklärt er. Doch die Erinnerungen sind lebendig, und manchmal fallen wir alle in alte Muster zurück. Diese menschlichen Kämpfe und Versuche, sich selbst zu verstehen, sind ein zentraler Bestandteil seiner Musik.

Einer der herausragendsten Tracks des Albums ist «Avocado Toast», der einen introspektiven Blick auf materielle Wünsche und deren Vergänglichkeit wirft. In dieser ruhigen Nummer, die von sanften Klavierklängen begleitet wird, reflektiert Curse über seinen Wandel – von rastlosem Streben nach Erfolg zu einfachen Freuden im Alltag, wie das Zubereiten eines Brotes für seinen Sohn.

Gesellschaftliche Themen und musikalische Kollaborationen

Musikalisch bleibt der erfahrene Rapper seinem Stil treu und gewährt Einblicke in seine Gedankenwelt, die oft auch dunkle Schatten werfen. Themen wie Armut, Rassismus und der Gaza-Konflikt werden in den Stücken «Anunnaki Flow» und «Überdosis Tee» angesprochen. Es ist klar, dass Curse nicht nur als Künstler, sondern auch als sensibler Beobachter der Gesellschaft wahrgenommen werden möchte.

Trotz der langen Pause hat Curse während der letzten Jahre intensiv an seiner Musikkarriere gearbeitet. In der Zeit zwischen seinen Alben hat er sich verstärkt dem Coaching und, wie es scheint, auch seinem eigenen Seelenfrieden gewidmet. Er hat Bücher veröffentlicht und einen Podcast ins Leben gerufen, der sich mit Meditation und Coaching beschäftigt. “Ich wollte mir die Zeit nehmen, alles richtig zu machen”, beschreibt er seine Herangehensweise an das neue Album.

Für den Track «Sonne» hat Curse sich mit dem bekannten Reggae-Künstler Patrice zusammengetan. Ein interessantes Element des Songs ist das Sample von Udo Jürgens’ Klassiker «Immer wieder geht die Sonne auf». Dies zeugt von einem tiefen Verständnis für musikalische Präsenz, das über Generationen hinweg besteht. Zusammen mit bekannten Künstlern wie Moses Pelham und weiteren Weggefährten formt er ein Album, das nicht nur musikalisch, sondern auch thematisch überzeugt.

Die Frage, was mit der musikalischen Zukunft von Curse noch auf uns zukommen wird, bleibt an dieser Stelle offen. “Dieses Jahr werden auf jeden Fall noch musikalische Dinge geschehen, über die sich, glaube ich, sehr viele Leute freuen werden”, lässt er verlauten. Eines ist klar: Die Stimme des Künstlers hat nicht an Bedeutung verloren, und seine Rückkehr mit «Unzerstörbarer Sommer» markiert nicht nur einen wichtigen Moment für seine Karriere, sondern auch für die deutschsprachige Musiklandschaft insgesamt.

– NAG

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