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Clara Immerwahr: Die erste Chemikerin Deutschlands und ihr tragisches Schicksal

Ein bewegendes Kapitel der Wissenschaftsgeschichte wird nun mit der Enthüllung der Informationsstele „Clara Immerwahr“ gewürdigt! Clara Helene Immerwahr, geboren am 21. Juni 1870 in Polkendorf, war nicht nur die erste deutsche Studentin, die an einer preußischen Universität in Chemie promovierte, sondern auch eine Pionierin, die sich gegen die Diskriminierung von Frauen in der Wissenschaft einsetzte. Ihre Leidenschaft für Chemie entfaltete sich bereits in der Schulzeit, trotz des Mangels an naturwissenschaftlichem Unterricht für Mädchen.

Clara, die 1897 ihr Abitur ablegte, wurde von renommierten Chemikern wie Albert Ladenburg und Richard Abegg gefördert. Im Dezember 1900 erlangte sie ihren Doktortitel und veröffentlichte mehrere wissenschaftliche Arbeiten. Doch die akademische Karriere blieb ihr verwehrt, da Frauen nicht habilitieren durften. Ihre Heirat mit dem Chemiker Fritz Haber im Jahr 1901 sollte ihr eine gemeinsame Forschungskarriere ermöglichen, doch stattdessen wurde sie in die Rolle der repräsentativen Ehefrau gedrängt.

Ein tragisches Ende

Nach einem Umzug nach Berlin im Jahr 1911, wo Fritz Haber eine bedeutende Position im Kaiser-Wilhelm-Institut einnahm, blieb Clara weiterhin in der Schattenrolle. Als ihr Mann in die Giftgasforschung während des Ersten Weltkriegs involviert wurde, kam es zu einem tragischen Wendepunkt: Am 2. Mai 1915 nahm sich Clara im Garten der Direktorenvilla mit der Dienstwaffe ihres Mannes das Leben. Ihre Ablehnung des Giftgaseinsatzes und persönliche Gründe könnten zu diesem verzweifelten Schritt geführt haben.

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Clara Immerwahr-Haber wird als Symbol für den Kampf um Gleichheit und Bildungschancen für Frauen in der Wissenschaft in Erinnerung bleiben. Ihre Errungenschaften und ihr tragisches Schicksal sind nicht nur Teil der Geschichte, sondern auch eine Mahnung an die Herausforderungen, die Frauen in der Wissenschaft weiterhin überwinden müssen. Mehrere Preise und ein Gedenkstein seit 2006 halten ihr Andenken lebendig.

Quelle/Referenz
berlin.de

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