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Chemikalien im Muffin: Berliner Wissenschaftler testet PFAS am eigenen Körper!

Ein mutiger Selbstversuch in Berlin sorgt für Aufsehen! Ein Wissenschaftler des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) hat sich am 9 Uhr morgens in einem Februartag 2023 einem riskanten Experiment unterzogen: Er biss in einen Muffin, der mit einem gefährlichen Cocktail aus 15 Industriechemikalien, den sogenannten PFAS, präpariert war. Diese Chemikalien sind berüchtigt für ihre schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit. Der Wissenschaftler wollte herausfinden, wie lange diese Stoffe im menschlichen Körper verbleiben und auf welchem Weg sie wieder ausgeschieden werden. Ein Thema, das bisher kaum erforscht wurde!

PFAS, oder per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, sind in unzähligen Alltagsprodukten zu finden – von wasserfesten Textilien bis hin zu Fast-Food-Verpackungen. Sie sind nicht biologisch abbaubar und reichern sich in der Umwelt an. Besonders alarmierend: Langkettige PFAS können sich über Jahre im menschlichen Blut halten und möglicherweise die Immunantwort bei Impfungen beeinträchtigen. Klaus Abraham, der die Studie leitet, erklärt, dass die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bereits die Grenzwerte für diese Chemikalien gesenkt hat, da sie als potenziell gesundheitsschädlich gelten.

Die Ergebnisse des Selbstversuchs

In seinem Selbstversuch wurde der Wissenschaftler über 450 Tage hinweg beobachtet. Die Ergebnisse sind schockierend: Kurzkettige PFAS wurden schnell über den Urin ausgeschieden, während langkettige Varianten wie PFOA und PFOS auch nach 450 Tagen noch im Körper nachweisbar waren. Ihre Halbwertszeiten reichen von neuneinhalb Monaten bis zu unglaublichen 5,5 Jahren! Abraham betont, dass diese Erkenntnisse entscheidend sind, um zu verstehen, wie sich PFAS im menschlichen Körper verhalten und welche gesundheitlichen Risiken sie mit sich bringen.

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Die Studie zeigt auch, dass die Ausscheidung der langkettigen PFAS über den Magen-Darm-Trakt erfolgt, was neue Fragen aufwirft: Wie gelangen diese Chemikalien in den Körper, und welche Mechanismen sind dafür verantwortlich? Trotz der Risiken fühlte sich der Wissenschaftler während des Experiments sicher, da die Mengen der aufgenommenen PFAS unter den als unbedenklich geltenden Werten lagen. Doch die Dringlichkeit, mehr über die Auswirkungen dieser Chemikalien zu erfahren, bleibt bestehen. Das BfR plant bereits weitere Studien, um die Kinetik kurzkettiger PFAS bei verschiedenen Personen zu untersuchen.

Quelle/Referenz
spektrum.de

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