In einer dramatischen Katastrophenschutzübung in Berlin-Lichtenberg kam es zu einem massiven Missverständnis! Bei der Simulation eines Chemieunfalls, bei dem rund 70 Verletzte und sogar Todesopfer zu beklagen waren, harrten Statisten stundenlang auf Hilfe, die einfach nicht kam. Innensenatorin Iris Spranger (SPD) ist nun gefordert, die chaotischen Umstände aufzuarbeiten und sicherzustellen, dass solche Pannen in Zukunft vermieden werden.
Die Übung, die am Samstag stattfand, wurde abrupt abgebrochen, weil die zuständigen Rettungskräfte nicht informiert waren. Vor Ort entschieden die Einsatzleitungen der Hilfsorganisationen aufgrund anderer Verpflichtungen, keine weiteren Teams zu schicken. Spranger betonte jedoch, dass im Ernstfall genügend Hilfskräfte bereitgestanden hätten. "Wenn das ein Ernstfall gewesen wäre, wären alle sofort da gewesen," erklärte sie gegenüber dem rbb.
Verantwortung und Reformbedarf
Spranger stellte klar, dass die Verantwortung für solche Übungen beim Bezirk liegt und dass die Bezirke zu diesen Übungen verpflichtet sind. Sie wollte jedoch nicht den Katastrophenschutzbeauftragten Philipp Chachée von Lichtenberg für das Debakel verantwortlich machen. "Wir müssen besprechen, ob die Übungen in dieser Größe stattfinden müssen," so Spranger. Das neue Katastrophenschutzzentrum, das am 1. Januar 2025 den Betrieb aufnehmen soll, könnte helfen, die jahrelange Vernachlässigung im Katastrophenschutz zu beheben.
Die Panne hat auf jeden Fall einen klaren Handlungsbedarf aufgezeigt. Die Berliner Behörden müssen nun dringend klären, wie die Kommunikation zwischen den Organisationen verbessert werden kann, um im Ernstfall besser gewappnet zu sein.
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