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Chaos durch neue Poller: Feuerwehr kämpft um Zugang in Neukölln

Der neue Kiezblock am Richardplatz in Berlin-Neukölln sorgt für massive Probleme, da Feuerwehr und Anwohner durch die aufgestellten Poller in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden, was im Notfall fatale Folgen haben könnte.

Berlin – In der Hauptstadt sorgt eine neue Maßnahme zur Verkehrsberuhigung für erhebliche Probleme, insbesondere für die Feuerwehr. Am Richardplatz in Neukölln stehen seit vergangenem Freitag Poller, die nicht nur Autofahrern den Zugang versperren, sondern auch Einsatzfahrzeugen massive Schwierigkeiten bereiten.

Bei einem Ortstermin am Montagmittag wurde deutlich, wie brenzlig die Situation ist. Ein Löschfahrzeug der Feuerwehr Neukölln hatte Schwierigkeiten, durch eine eng bemessene Notöffnung zu gelangen. Der Fahrer war gezwungen, das schwergewichtige Fahrzeug immer wieder zu rangieren, während ein Kollege vor dem Fahrzeug stand und ihn einwies. Feuerwehrmann Matthias Meißner äußerte sich besorgt: „Das kann Menschenleben kosten.“ In einem Notfall könnte unverzügliches Handeln entscheidend sein, und die Poller fungieren in diesem Moment als tödliches Hindernis.

Die Poller und ihre Auswirkungen auf den Alltag

Die einbetonierten Poller lassen sich bei Bedarf zwar umlegen, jedoch hat die Feuerwehr nur den passenden Schlüssel für einen einzigen Poller. „Wir kommen hier kaum durch, es ist für unsere Einsatzfahrzeuge zu schmal. Wir brauchen im Notfall einfach zu lange!“ erklärte Meißner. Diese Probleme rufen nicht nur Unmut bei den Feuerwehrleuten hervor, sondern betreffen auch die Anwohner und Geschäftsinhaber im Kiez.

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Der Plan, den sogenannten „Kiezblock Rixdorf“ einzuführen, wurde bereits 2021 von der Bezirksverordnetenversammlung beschlossen, ohne eine Bürgerbeteiligung durchzuführen. Mit einem Budget von 32.000 Euro sollten politische Akzente gesetzt werden, die allerdings nicht die beabsichtigte Wirkung entfalten. Der Verkehrsfluss hat sich seitdem in ein verwirrendes Netz aus Einbahnstraßen und Zufahrtssperren verwandelt. Anwohner Ergün Tunc, 56 Jahre alt, beschreibt die Situation als umweltbelastend: „Man sieht hier wirklich nicht mehr durch. Alle fahren verwirrt herum. Das ist doch schlechter für die Umwelt als vorher.“

Als Begründung für die Maßnahme wird ein übermäßiger Durchgangsverkehr angeführt: „Über 4000 Autos fahren täglich über den Richardplatz – viele davon, um von der Sonnenallee zur Karl-Marx-Straße zu gelangen“, so die Bezirkspolitiker. Die Idee hinter den Pollern war es, die Lärmbelästigung sowie die Gefahren für Kinder und ältere Menschen zu reduzieren und die Aufenthaltsqualität im Kiez zu verbessern. Doch die Umstellung hat paradoxerweise neue Herausforderungen geschaffen.

Ein Café-Betreiber, Roberto Kus, 66, berichtet von den Auswirkungen auf sein Geschäft: „Meine Lieferanten können unsere Lieferzone durch die Poller nicht mehr erreichen. Wir haben dadurch echte Lieferprobleme.“ Die Veränderungen erfordern von den Kunden Umwege von bis zu 20 Minuten, um zu seinem Restaurant zu gelangen, was die Situation zusätzlich verschärft. „Es ist eine Katastrophe, was der Bezirk hier gemacht hat“, fügt er frustriert hinzu.

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Die Problematik wird durch die mangelnde Kommunikation zwischen der Feuerwehr und den Verantwortlichen im Bezirk noch verstärkt. Laut Matthias Meißner erhielt der Vorbeugende Brand- und Gefahrenschutz keine Informationen über die neuen Maßnahmen: „Der Bezirk spielt hier mit der Zeit. Wenn Menschen in Not sind, kommt es auf Minuten an.“

Die Debatte um die neue Verkehrsgestaltung im Neuköllner Kiez wirft somit nicht nur Fragen zu den Folgen für die Anwohner und die Betriebe auf, sondern stellt auch die Sicherheitsprotokolle der Feuerwehr infrage. Es bleibt zu hoffen, dass eine Lösung gefunden wird, die sowohl der Sicherheit der Bürger als auch der Effizienz der Einsatzkräfte Rechnung trägt.

– NAG

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