Die Blauzungenkrankheit hat den Berliner Raum erreicht, wobei der Erreger in einem Schafbestand im Bezirk Steglitz-Zehlendorf nachgewiesen wurde. Dies gab die Senatsverwaltung für Verbraucherschutz am Montag bekannt. Bisher blieb Berlin das einzige Bundesland, in dem der Virus in Tieren nicht gefunden wurde. Bereits im August wurden in Brandenburg erste Fälle gemeldet, was auf eine verstärkte Übertragung des Virus hinweist.
Für Rinder und Schafe stellt die Blauzungenkrankheit eine ernstzunehmende Gefahr dar, während Menschen nicht betroffen sind. Übertragen wird das Virus durch sogenannte Gnitzen, eine Art von Mücken. Interessanterweise können die Tiere das Virus nicht selbst weitergeben, weshalb eine Isolation oder Tötung infizierter Tiere nicht notwendig ist. Angesichts des milden Wetters und der Tatsache, dass Gnitzen weiterhin aktiv sind, empfiehlt die Senatsverwaltung den Tierhaltern, ihre Bestände genau zu beobachten.
Virustransmission und Anzeichen der Krankheit
Das Blauzungenvirus, das die Krankheit verursacht, betrifft vor allem Wiederkäuer wie Schafe, Rinder und Ziegen. Der aktuelle Ausbruch begann im September 2023 in den Niederlanden und hat sich schnell über verschiedene Bundesländer Deutschlands ausgebreitet. Die Symptome der Erkrankung sind vielfältig und reichen von Fieber und Apathie bis hin zu Schwellungen der Schleimhäute und einer charakteristischen blauen Verfärbung der Zunge, die in schweren Fällen auftreten kann.
Es ist wichtig zu beachten, dass Schafe meist erheblich stärker von der Krankheit betroffen sind als Rinder, oft kann die Erkrankung bei Schafen sogar tödlich verlaufen. Rinder haben hingegen bessere Chancen auf Genesung. Die Symptome dauern in der Regel rund 100 Tage, was die Notwendigkeit zur Beobachtung und gegebenenfalls zur Impfung unterstreicht.
Tierärztliche Behörden empfehlen, eine Impfung durchzuführen, um die Symptome zu lindern. Diese Maßnahme bleibt jedoch in Deutschland freiwillig. In Brandenburg zeigen sich die Landwirte bislang eher zurückhaltend, da geimpfte Tiere im internationalen Handel häufig schlechter verkauft werden können.
Die Situation wird weiterhin genau beobachtet, da bis Oktober die Gnitzenaktivität am höchsten ist und dadurch die Übertragung des Virus erheblich begünstigt wird. Die Tierseuche muss den Veterinärbehörden gemeldet werden, was für eine frühzeitige Intervention sorgt.
Für Menschen gibt es keine Gesundheitsrisiken, da sowohl Fleisch als auch Milch von infizierten Tieren unbedenklich konsumiert werden können. Dies ist ein positiver Aspekt in der ansonsten besorgniserregenden Situation, die die Landwirtschaft in betroffenen Regionen vor große Herausforderungen stellt.
Die gegenwärtige Entwicklung hat die Aufmerksamkeit der Behörden auf sich gezogen, und die Tierhalter sind aufgerufen, die Gesundheit ihrer Tiere ernsthaft im Auge zu behalten. Für mehr Informationen und genauere Details über den Verlauf der Blauzungenkrankheit und entsprechende Maßnahmen kann der Bericht von www.rbb24.de konsultiert werden.