Berlin – Der US-Präsident Joe Biden hat am späten Abend seine Ankunft in Berlin gefeiert. Mit seiner Regierungsmaschine, der Air Force One, landete er in der deutschen Hauptstadt, um politische Gespräche zu führen. Der Besuch, ursprünglich für die Vorwoche angesetzt, musste aufgrund eines Hurrikans an der US-Ostküste abgesagt werden. Statt eines umfassenden Staatsbesuchs wird Biden jetzt einen verkürzten Arbeitsbesuch absolvieren.
Bereits am Freitagmorgen wird der Präsident im Schloss Bellevue von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit militärischen Ehren empfangen. Als Teil dieser Zeremonie erhält er die „Sonderstufe des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik“, die höchste Auszeichnung, die Deutschland vergibt. Bisher wurde nur George Bush senior mit dieser Auszeichnung geehrt.
Politische Gespräche mit Europas Führung
Im Anschluss an diese Ehrung trifft Biden im Kanzleramt auf Kanzler Olaf Scholz. Später werden auch der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer anwesend sein. In dieser Runde versammeln sich die Staats- und Regierungschefs der vier bedeutendsten Nato-Partner sowie die wichtigsten Verbündeten der Ukraine. Die besprochenen Themen werden voraussichtlich die Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten umfassen.
Ursprünglich sollte der Präsident während seines Deutschland-Besuches eine große internationale Konferenz auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein abhalten, um über die Unterstützung der Ukraine zu beraten. Dieses Treffen wird nun jedoch als Videoschalte im November nachgeholt, wie das Weiße Haus angekündigt hat.
Bemerkenswert ist, dass dies Bidens erster bilateraler Besuch in Deutschland in seiner fast vierjährigen Amtszeit ist. Obwohl er 2022 am G7-Gipfel in Elmau teilgenommen hat und Gelegenheitsstopps auf amerikanischen Militärbasen in Deutschland eingelegt hat, ist dies sein erster Solo-Trip. Dabei geschieht der Besuch zu einem Zeitpunkt, zu dem Biden sich darauf vorbereitet, im Januar aus dem Amt zu scheiden.
Im Juli gab Biden bekannt, dass er auf Druck seiner eigenen Partei aus dem Rennen um eine zweite Amtszeit ausscheidet, nachdem innerhalb seiner Partei Zweifel an seiner Fähigkeit, sowohl mental als auch physisch, öffentlich geäußert wurden. Die US-Wahlen stehen bereits in weniger als drei Wochen, am 5. November, an. So wird die Vizepräsidentin Kamala Harris für die Demokraten antreten, während die Republikaner wiederum Donald Trump ins Rennen schicken. Es dürfte ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden werden.