In Berlin starten die Vorbereitungen für die Wintersaison, und die Stadt hat sich entschieden, mehr Notübernachtungsplätze als im Vorjahr bereitzustellen. Ab dem 1. Oktober 2023 stehen insgesamt 735 Plätze der Kältehilfe zur Verfügung, eine Steigerung von 58 im Vergleich zu den 677 Plätzen, die vor einem Jahr angeboten wurden. Diese Zahl wird sich gegen Ende März 2024 auf bis zu 1.010 erhöhen, wenn weitere 255 Plätze im November hinzukommen und zusätzliche Kältehilfe-Nachtcafés eröffnet werden.
Die Senatsverwaltung für Soziales hat auch erwähnt, dass in diesem Jahr insgesamt 460 der Kapazitäten als ganzjährige Notübernachtungsplätze ausgewiesen sind. Über den Winter hinweg wird die Zahl der Plätze in den Kältehilfe-Nachtcafés von anfänglichen 20 auf 63 erhöht. Diese Nachtcafés stellen vorübergehend Räume zur Verfügung, die nicht als dauerhafte Schlafplätze konzipiert sind, sondern kurzfristig zur Verfügung stehen, um Menschen in Not zu helfen.
Herausforderungen bei der Plätzeschaffung
Die Suche nach geeigneten Immobilien für die Kältehilfe gestaltet sich allerdings zunehmend schwierig. Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) betont die Notwendigkeit von Unterstützung seitens der Immobilienbesitzer: „Nur gemeinsam können wir sicherstellen, dass niemand in unserer Stadt in der Kälte übernachten muss.“ Aktuell befinden sich fünf weitere Objekte in Prüfung, die möglicherweise mehr als 300 zusätzliche Plätze schaffen könnten. Dies zeigt die Dringlichkeit und den Druck, unter dem die Behörden stehen, um bedürftigen Menschen während ihrer verletzlichsten Zeit zur Seite zu stehen.
Traditionell werden die Nachtcafés bevorzugt von Kirchengemeinden oder sozialen Organisationen betrieben. Anders als professionelle Notunterkünfte, die durch Träger der Wohnungsnotfallhilfe organisiert sind, fungieren diese Einrichtungen als kurzfristige Notschlafstätten. Oftmals sind sie nicht durchgehend geöffnet, sondern stellen lediglich während akuter Notlagen ihre Räume zur Verfügung.
Geschichte und Bedeutung der Kältehilfe
Die Kältehilfe wurde bereits 1989 ins Leben gerufen, um obdachlosen Menschen in der kalten Jahreszeit einen unbürokratischen Zugang zu Übernachtungsmöglichkeiten zu bieten und damit das Risiko von Erfrierungen zu reduzieren. Seither hat sich ein umfassendes Netzwerk entwickelt, an dem zahlreiche Organisationen beteiligt sind, wie die Caritas, die Diakonie und das Deutsche Rote Kreuz. Neben den Notübernachtungsplätzen spielen auch Suppenküchen und Kältebusse eine essentielle Rolle in der Unterstützung von Obdachlosen während der Wintermonate.
All diese Bemühungen werden durch das Land Berlin, die Bezirksämter, Wohlfahrtsverbände sowie durch Spenden finanziert. Die anonymen Angebote der Kältehilfe ermöglichen es Menschen in Not, die Hilfe zu erhalten, die sie dringend benötigen – ohne komplizierte Antragsprozesse oder vorangehende Nachweise. Die bevorstehenden Monate werden entscheidend sein, um diesen Menschen ein gewisses Maß an Sicherheit in der kalten Jahreszeit zu bieten.
Für weitere Informationen zu den Maßnahmen der Kältehilfe und den verfügbaren Angeboten verweisen wir auf einen aktuellen Bericht auf www.rbb24.de, der die Entwicklungen detailliert beschreibt und die Herausforderungen beleuchtet, mit denen die Berliner Kältehilfe konfrontiert ist.