Berlin – Alarmstufe Rot für Berlins Bäume! Immer wieder fallen riesige alte Straßenbäume um, und die Frage drängt sich auf: Wurde die Standfestigkeit ausreichend kontrolliert? Ein Blick auf vier erschreckende Vorfälle aus diesem Jahr zeigt, dass hier gewaltig etwas schiefgeht!
Am 2. Januar 2024 kippte eine 42 Jahre alte Rotbuche auf dem Breslauer Platz in Friedenau um. Das Resultat? Vier schwer verletzte Passanten, darunter zwei Erwachsene und ein Kind! Der Baum, der in einem Hochbeet stand, war am Fuß von Schimmel befallen. Eine monatelange Untersuchung folgte. Nun die Konsequenz: Alle Hochbeete, in denen Straßenbäume wachsen, werden abgebaut, da der Baukontrolleur den gefährlichen Pilz nicht erkannte. Ein eklatanter Kontrollversagen!
Baumsturz in Berlin-Mitte
Und das ist noch nicht alles! In der Nacht zum 14. Oktober 2024 stürzten in der Rathausstraße zwei haushohe Linden auf den Gehweg. Ein Wunder, dass niemand verletzt wurde! Einer der Bäume war längst abgestorben, und das Bezirksamt hatte das Problem erkannt, aber nicht gehandelt. „Eine Kontrolle im Februar 2024 hatte ergeben, dass die abgestorbene Linde zur Fällung vorgesehen war“, so die Auskunft. Doch die Fällung wurde aus „Priorisierungsgründen“ aufgeschoben. Im September, nur einen Monat vor dem Sturz, wurde erneut kontrolliert, aber auch hier blieb die geforderte Aktion aus. Es hätte fatale Folgen haben können, genau wie in Friedenau!
Am 2. Juni um 17 Uhr war es dann erneut so weit: Eine 15 Meter hohe Zitterpappel im Mauerpark brach direkt neben einem Flohmarkt um. Der Grund? Völlig verrottetes Holz, das bei der letzten Kontrolle anscheinend übersehen wurde. Nur fünf Tage später, am 7. Juni, fiel ein acht Meter langer Ast eines Straßenbaums in Britz auf einen Opel Corsa. Der Fahrer wurde im Wagen eingeklemmt, während seine Kinder nur einen Meter entfernt auf dem Bürgersteig standen. Die Baumkontrollen sind unzureichend und grob fahrlässig! Wann wird endlich gehandelt, bevor es zu tödlichen Unfällen kommt?
Hat Gunnar Schupelius recht? Schreiben Sie an: gunnar.schupelius@axelspringer.de
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