
Die Stadt Berlin hat Pläne für den Bau einer neuen Asylunterkunft, die ab 2026 Platz für 1.500 Migranten bieten soll. Die Kosten für dieses Projekt belaufen sich auf 165 Millionen Euro, berichtet exxpress.at. Die Unterkunft wird in einem leerstehenden Bürokomplex in Berlin-Kreuzberg errichtet, der sich über eine Fläche von 33.000 Quadratmetern erstreckt. Der Mietvertrag für diesen Komplex wurde bereits vom Berliner Abgeordnetenhaus genehmigt.
Die finanziellen Ausgaben für die Unterbringung von Asylbewerbern in Berlin sind erheblich. Jährlich belaufen sich die Kosten auf etwa eine Milliarde Euro. Darüber hinaus wird bis zum Ende des Jahres 2035 eine Gesamtsumme von 164.574.412 Euro für die Anmietung des neuen Komplexes erwartet. Monatlich werden die Kosten auf über 1,2 Millionen Euro geschätzt. Die Mietkosten setzen sich aus 26,54 Euro pro Quadratmeter Nettokaltmiete und zusätzlichen 10 Euro pro Quadratmeter für Betriebs- und Nebenkosten zusammen.
Soziale Herausforderungen und Standort
Der geplante Standort liegt zwischen den U-Bahnhöfen Südstern und Hermannplatz in einem sozialen Brennpunkt, was einige Anwohner besorgt. Diese wurden in die Planungen nicht einbezogen, was zu Unmut in der Nachbarschaft führt. Der Berliner Senat plant darüber hinaus, auch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ab 14 Jahren in der neuen Unterkunft unterzubringen. Umbauarbeiten im Komplex haben bereits begonnen.
Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey erwägt zudem, einen Notfallkredit aufzunehmen, um die hohen Kosten der Geflüchteten zu decken, während 16 neue Gemeinschaftsunterkünfte in diesem Jahr in Berlin entstehen sollen. Die Stadt hat insgesamt 128 Asylunterkünfte in allen 12 Bezirken, was die Dimension der Herausforderung deutlich macht.
Finanzielle Ausgaben auf Bundesebene
Die Situation in Berlin spiegelt sich in den landesweiten Ausgaben wider. Im Jahr 2023 gaben alle Bundesländer zusammen rund 6,3 Milliarden Euro für Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz aus. Die Bruttoausgaben beinhalten große Posten wie Grundleistungen, die Unterkunft, Lebensmittel, Heizung, Kleidung und Verbrauchsgüter abdecken. Solche Ausgaben sind nicht neu; im Jahr 2022 betrugen die Ausgaben 6,5 Milliarden Euro, während sie 2021 bei 4,3 Milliarden Euro lagen, wie bpb.de berichtet.
Im Jahr 2022 leistete der Bund rund 28,4 Milliarden Euro an flüchtlingsbezogenen Ausgaben, was etwa 6,2 Prozent der Gesamtausgaben entsprach. Ein Teil dieser Ausgaben umfasst die Bekämpfung von Fluchtursachen und Integrationsleistungen. Die geplanten asylbezogenen Kosten für 2023 belaufen sich auf etwa 27,6 Milliarden Euro.
Die Diskussion um Asylunterkünfte und die zugehörigen Kosten bleibt ein zentraler Punkt in der politischen Agenda, da die Herausforderungen der Migration und Integration weiterhin hohe gesellschaftliche und finanzielle Anforderungen stellen.
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