Andrej Ilic, der neue Angreifer von Union Berlin, stiehlt den Fans bereits am ersten Tag die Show – trotz seines Handicaps aus der Verletzungshistorie. Sportchef Horst Heldt ist von dem 24-jährigen serbischen Spieler begeistert und beschleunigt die Zweifel der Anhänger mit seinen positiven Worten über den Neuzugang.
Am Freitagabend besuchte Ilic das Stadion an der Alten Försterei, um den knappen 1:0-Heimsieg gegen den FC St. Pauli zu verfolgen. Dabei weckte die Atmosphäre der Fans, die ihn lobend als „Fußball-Gott“ bezeichneten, viel Hoffnung auf den Neuanfang des Stürmers. Doch seine tatsächliche Fähigkeiten auf dem Feld konnte er kurzfristig noch nicht unter Beweis stellen, da sein letzter Einsatz für den französischen Champions-League-Teilnehmer OSC Lille nur sporadisch war.
Die Herausforderung der Verletzungen
Die Frage bleibt, inwieweit Ilic schnell in die Leistung des Teams integrierbar ist. Erst kürzlich hatte ein Wadenbeinbruch den talentierten Spieler aus dem Spielbetrieb geworfen, und in den letzten Monaten war er lediglich für zwei Kurzauftritte in Lille aktiv. Daher bringt er keine umfangreiche Spielpraxis mit zu den Eisernen in die Wuhlheide.
Seine besten Leistungen zeigte er zuvor in den Ligen Lettlands und Norwegens, wo er beeindruckende Torquoten vorweisen kann. In Lettland erzielte Ilic 42 Tore und gab 17 Vorlagen in 87 Einsätzen. Solche Statistiken sind das Sprungbrett für seine Karriere, die ihn jetzt in die Bundesliga führt. Laut Heldt ist die Zeit reif für den Stürmer, sein Potenzial zu entfalten und die Offensive der Union zu verstärken.
Die Befürchtungen unter den Fans sind nicht unbegründet. Ilic kommt mit einem Handicap, aber Geschäftsführer Heldt stellt klar: „Er hat eine Verletzung überstanden, die jetzt ausgeheilt ist.“ Er bezeichnet Ilic als „Chance für uns“ und sieht in ihm großes Potenzial, das in dieser Saison ausschlaggebend sein könnte.
Der neue Spielstil von Union Berlin
Mit seiner beeindruckenden Größe von 1,89 Metern wird Ilic als „Keilstürmer“ charakterisiert, eine Art von Spieler, die das Team in der Offensive dringend benötigt. Heldt, selber nicht der größte Spieler, unterstreicht den Unterschied zwischen ihm und Ilic und hofft, dass der neue Stürmer sich schnell in das Spielsystem einfügt.
Bei der erwarteten Konkurrenz wird es spannend, wie sich Ilic gegen den US-Amerikaner Jordan Siebatcheu behaupten kann, der beim Spiel gegen St. Pauli im Doppelsturm nur bedingt überzeugen konnte. Ihm wird vorgeworfen, dass es an der benötigten Wucht im Spiel fehlte, die die Trainer von Union Berlin fordern. Nur mit einer soliden Defensive und ein paar Schüssen auf das Tor konnten die Eisernen den Sieg gegen St. Pauli sichern.
Für Heldt stellt sich nun die Frage, ob mit Ilic ein Risiko eingegangen wurde oder ob er der Überraschungstransfer der Saison ist. Diese Entscheidung könnte sich als clever erweisen, wenn Ilic den Durchbruch in der Bundesliga schafft. In den vergangenen Jahren zeigte Union Berlin wiederholt, dass sie unkonventionelle Spieler verpflichten und deren Talente weiterentwickeln können.
Die Fans dürfen gespannt sein, wie Ilic in der kommenden Länderspiel-Pause Zeit hat, um sich besser mit dem Berliner Team zu synchronisieren. Am 14. September steht dann das nächste Pflichtspiel an, in dem Union bei RB Leipzig auf einen starken Gegner trifft – eine echte Bewährungsprobe für den neuen Mann auf der Stürmerposition.
Vor diesem Hintergrund bleibt abzuwarten, ob Ilic genau der Spieler ist, der die Offensive der Union beleben kann. Der Spieler selbst hat viel zu beweisen, und die Fans der Eisernen hoffen auf positive Entwicklungen in der kommenden Bundesliga-Saison. Die Zeichen stehen auf Veränderung, und das wird in den nächsten Wochen mit Sicherheit für spannende Momente sorgen.
– NAG