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Amputierten-Fußballer feiern Titeltraum: Heintz erklärt den Triumph

Die Freude war groß, als die Amputierten-Fußballer von Mainz 05 in Berlin ihren Meistertitel und den damit verbundenen Aufstieg in die Champions-League feierten. Christian Heintz, der das entscheidende Tor in der zweiten Halbzeit erzielte, bezeichnete den Erfolg als „ein großartiges Ereignis“. Er drückte seine Begeisterung aus und erwähnte stolz die Mannschaftsidentität: „Wir tragen das Logo von Mainz 05 mit Stolz auf der Brust.“ Die Mainzer, trainiert von dem ehemaligen Spieler Jürgen Menger, werden in der kommenden Saison gegen nationale Meister aus Ländern wie Polen, der Türkei, England oder Spanien antreten.

Der Weg zum Titel verlief spannend und herausfordernd. Im Halbfinale setzten die Mainzer sich nach Verlängerung mit 4:3 gegen Anpfiff Hoffenheim durch, wobei Heintz drei der vier Tore erzielte – ein beeindruckendes Gesamtresultat, das ihn auf den zweiten Platz der Torjägerliste brachte. „In der Torjäger-Rolle fühle ich mich wohl“, sagte er schmunzelnd.

Zukunftspläne und Herausforderungen

Neben seinem sportlichen Engagement hat Heintz auch eine wichtige Rolle als Geschäftsführer der DAFL, dem Dachverband der Amputierten-Fußballer. Hier verfolgt er ambitionierte Ziele und hofft, die Anzahl der Teams bundesweit auf acht bis zehn zu erhöhen. Momentan stehen Gespräche mit dem 1. FC Nürnberg an, während bereits einige andere Vereine, wie Fortuna Düsseldorf und Hamburger SV, mit einem Team im Amputierten-Fußball vertreten sind. „Wir wünschen uns mehr Unterstützung, nicht nur beim Meister werden, sondern auch in der Öffentlichkeitsarbeit und finanzieller Hinsicht“, ergänzte Heintz.

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Ein zentraler Punkt im Gespräch ist die Schaffung besserer Rahmenbedingungen für die Spieler. Viele von ihnen reisen aus verschiedenen Bundesländern an, was mit Reise- und Unterkunftskosten verbunden ist. In Berlin übernahm der Verein die Hotelkosten und sorgte für einen Transport. „Wir wollen Mainz 05 nicht an den Pranger stellen, sind dankbar für die Unterstützung, doch es könnte noch besser werden“, betonte Heintz.

Die Mannschaft, die sich alle zwei Wochen in Essenheim zum Training trifft, besteht sowohl aus männlichen als auch einem weiblichen Spieler. Nicola Roos ist die bisher einzige aktive Frau im bundesweiten Amputierten-Fußball und trägt wesentlich zur Diversität des Teams bei. Die Spieler arbeiten intensiv an ihrer Leistung und trainieren auch in „Zweibeiner”-Teams mit. Heintz selbst spielt regelmäßig in einer B-Liga-Mannschaft, um die technischen Fähigkeiten zu erweitern.

Die Herausforderungen, denen die Amputierten-Fußballer gegenüberstehen, sind vielfältig, insbesondere in Bezug auf Vorurteile. Heintz erinnert sich an einen Vorfall beim Champions-for-Charity-Event, wo ihn der Platzwart aufgrund seiner Krücken nicht spielen lassen wollte. „Ich musste ihn lange überzeugen, dass das keine Gefahr für den Rasen darstellt.“ Dies zeigt, dass trotz aller Fortschritte in der Inklusion, Diskriminierung und Vorurteile noch allgegenwärtig sind.

Christian Heintz, der von seiner persönlichen Geschichte geprägt ist, versteht den Sport nicht nur als Wettkampf, sondern auch als einen Möglichkeit zur Selbstverwirklichung und zur Verarbeitung von Schicksalsschlägen. Nach seinem schweren Autounfall im Jahr 2010, bei dem ihm das rechte Bein amputiert werden musste, fand er im Amputierten-Fußball einen Platz, der ihm sowohl sportliche Herausforderungen als auch eine Gemeinschaft bietet.
“Klar, geht es um den Sieg oder die Niederlage, aber die Verarbeitung ist ein wichtiger Punkt für uns alle“, erklärte er. Dieser Aspekt des Sports geht über das Physische hinaus und bietet den Spielern eine wertvolle emotionale Unterstützung.

Die Vorfreude auf die Teilnahme an der Champions-League der Amputierten-Fußballer ist für die Mainzer riesig. Die genauen Details zu Ort und Zeitpunkt stehen zwar noch nicht fest, aber die Motivation und der Teamgeist sind spürbar. Der Traum, eines Tages ein Heimturnier am Bruchweg auszutragen, bleibt ein wichtiges Ziel. Mit dem Blick auf die Zukunft und den anstehenden Herausforderungen bleibt zu hoffen, dass der Amputierten-Fußball weiter an Bedeutung und Unterstützung gewinnt und die Spieler die Anerkennung bekommen, die sie verdienen. mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.fupa.net.

Quelle/Referenz
fupa.net

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