Am 4. November 1989 war der Funke gezündet! In Berlin und Potsdam strömten Hunderttausende auf die Straßen, um für Freiheit und Demokratie zu kämpfen. Mit einer Welle des Protests, die die DDR erschütterte, versammelten sich mehr als eine halbe Million Menschen am Alexanderplatz, während in Potsdam rund 100.000 Demonstranten am Brandenburger Tor zusammenkamen. Diese Massenkundgebungen, die live im Fernsehen übertragen wurden, waren der Auftakt zu einem historischen Umbruch, der die Berliner Mauer nur wenige Tage später zum Einsturz bringen sollte.
Die Proteste waren das Resultat eines aufgestauten Unmuts über das autoritäre Regime der SED. Vorangegangen waren manipulierte Kommunalwahlen und das brutale Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking, das die Menschen in der DDR erschütterte. Der damalige Generalsekretär Erich Honecker musste am 18. Oktober 1989 zurücktreten, und Egon Krenz übernahm die Führung – doch die Bürger wollten mehr als nur einen Führungswechsel. Sie forderten echte Veränderungen und die Freiheit, die sie so lange entbehrt hatten.
Der Weg zur Revolution
Die letzten Monate vor dem Fall der Mauer waren geprägt von einer unaufhaltsamen Protestbewegung. Was im September 1989 mit der ersten Montagsdemo in Leipzig begann, entwickelte sich schnell zu einer flächendeckenden Bewegung. Am 9. Oktober versammelten sich bereits 130.000 Menschen in Leipzig, und die Demonstrationen breiteten sich über die gesamte DDR aus. Die Menschen forderten nicht nur ein Ende der politischen Repression, sondern auch die Freilassung politischer Gefangener und die Gewährleistung von Presse- und Meinungsfreiheit.
Der entscheidende Moment kam am 9. November 1989, als Günter Schabowski bei einer Pressekonferenz versehentlich die Öffnung der Grenze verkündete. Mit diesen einfachen Worten war das Ende der DDR besiegelt. In den kommenden Tagen werden in Berlin und Brandenburg zahlreiche Veranstaltungen an diese historischen Ereignisse erinnern, die den Weg zur Wiedervereinigung Deutschlands ebneten.