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Bergbäuerinnen in Südtirol: Tradition und Herausforderungen im Fokus

3sat präsentiert ab dem 26. August 2024 die dreiteilige Dokumentation "Bergbäuerinnen in Südtirol", die Einblicke in das Leben und die Herausforderungen engagierter Bäuerinnen in Südtirol bietet und Themen wie Tradition, Nachhaltigkeit und Umweltschutz beleuchtet.

Mainz (ots)

Die malerische Landschaft Südtirols und ihre einzigartigen Bauernkulturen stehen im Mittelpunkt der neuen Dokumentationsreihe „Bergbäuerinnen in Südtirol“, die von 3sat präsentiert wird. Diese dreiteilige Doku zielt darauf ab, das Leben und die Herausforderungen der Bäuerinnen in dieser faszinierenden Region zu beleuchten. Die erste Folge wird am Montag, den 26. August 2024, um 20.15 Uhr ausgestrahlt und ist bereits ab 6.00 Uhr am selben Tag in der 3satMediathek verfügbar.

In einer Zeit, in der nachhaltige Landwirtschaft und Umweltschutz an oberster Stelle stehen, werfen die Filmemacher einen authentischen Blick auf den Alltag dieser starken Frauen. Sie müssen nicht nur die täglichen Arbeiten auf ihren Höfen bewältigen, sondern auch sicherstellen, dass ihre Betriebe zukunftsfähig bleiben. Oft sind die Anforderungen hoch und die Herausforderungen groß, die das bäuerliche Leben mit sich bringt.

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Doku-Reihe stellt verschiedene Bäuerinnen vor

Die erste Episode mit dem Titel „Von Tradition und Zukunft“ stellt drei bemerkenswerte Bäuerinnen vor. Nadia Ennemoser, die den Hof ihres Vaters im Passeiertal übernommen hat, bleibt der Tradition des Heuschießens treu. Waltraud Thaler-Blasinger lebt während des Sommers auf der Gepatsch-Alm im Sarntal und erfüllt dort sowohl die Bedürfnisse ihrer Tiere als auch ihrer Gäste mit heimischen Delikatessen. Renate Steinwandter-Tschler betreibt den Stolpahof in Frondeigen bei Toblach und engagiert sich als Bezirksbäuerin des Pustertals für die Erhaltung alter Bräuche.

Die zweite Folge, die um 21.00 Uhr ausgestrahlt wird, trägt den Titel „Große Herausforderungen“. Diese Episode beleuchtet besonders schwierige Situationen, denen sich die Bäuerinnen stellen müssen. Silvia Ilmer betreibt auf dem Schupferhof in St. Martin im Passeiertal eine Bio-Hofkäserei und navigiert durch zahlreiche gesetzliche Anforderungen. Stephanie Schenk vom Kohl-Hof im Sarntal strebt danach, mit der Anpflanzung eigener Produkte unabhängig zu werden. In einem tragischen Wendepunkt muss sie den unerwarteten Verlust ihres Mannes verarbeiten und gleichzeitig ausloten, wie es mit dem Hof weitergeht. Michaela Gamper bewirtschaftet den Gfall-Hof im Schnalstal, wo das Leben in Höhenlagen und der Winter eine besondere Herausforderung darstellen.

Ein Blick auf die Zukunft

In der dritten Episode, die am Montag, den 7. Oktober 2024, um 21.45 Uhr ausgestrahlt wird, wird deutlich, wie diese Frauen die Zukunft ihrer Höfe gestalten. Luzia Kuppelwieser realisiert auf dem Latschair-Hof am Vinschger Sonnenberg ein Projekt, um Kindern aus der Stadt das Leben auf einem Bauernhof näherzubringen. Irma Moling Clara, die im Weiler Seres lebt, ist nicht nur Bäuerin, sondern auch Museumsbetreiberin. Ihr kleines Museum gewährt Einblicke in die Vergangenheit der Landwirtschaft und zeigt alte Haushaltsgegenstände. Schließlich stellt der Biohof von Nadja Stecher Ruepp im Gialhof, der sich oberhalb von Schluderns befindet, die Aufzucht von Jungtieren in den Fokus.

Die gesamte Dokumentationsreihe verspricht nicht nur spektakuläre Landschaftsaufnahmen, sondern auch tiefgründige Geschichten über Frauen, die trotz gemeinsamer Herausforderungen unterschiedlichste Wege finden, ihre Betriebe zu führen und zu bewahren. Die Folgen werden bis zum Donnerstag, den 26. September 2024, in der 3satMediathek verfügbar sein und bieten eine hervorragende Gelegenheit, die faszinierende Welt der Bergbäuerinnen kennenzulernen.

Ein kulturelles Erbe bewahren

Das Besondere an „Bergbäuerinnen in Südtirol“ ist die Verbindung von Tradition und Moderne. Diese Dokumentation ist mehr als nur eine Sammlung von Porträts; sie ist ein Zeugnis für das unermüdliche Engagement der Bäuerinnen, die oft die tragenden Säulen ihrer Familien und Gemeinschaften sind. Mit jeder Geschichte wird ein kulturelles Erbe gewahrt, das seit Generationen weitergegeben wird. In einer Zeit, in der die Herausforderungen für die Landwirtschaft zunehmend komplexer werden, ist es wichtiger denn je, diese Perspektiven zu beleuchten und die Stimmen der Frauen im Agrarsektor sichtbar zu machen.

Hintergrund und soziale Bedeutung

Südtirol ist eine autonome Provinz im Norden Italiens, die für ihre Vielfalt an Landschaften, Kulturen und Traditionen bekannt ist. Die Landwirtschaft in dieser Region ist stark von den geografischen Bedingungen und dem Klima geprägt. Insbesondere der Bergbauernhof spielt eine entscheidende Rolle in der lokalen Wirtschaft und trägt erheblich zur Erhaltung der Kulturlandschaft bei. Wie in vielen ländlichen Gebieten steht die Landwirtschaft hier jedoch vor verschiedenen Herausforderungen, darunter der Druck der Urbanisierung und die Notwendigkeit, nachhaltige Praktiken umzusetzen. Die Dokumentation „Bergbäuerinnen in Südtirol“ beleuchtet diese Themen und zeigt, wie die Bäuerinnen nicht nur ihre Familien ernähren, sondern auch die Traditionen und kulturellen Werte der Region bewahren.

Die Rolle der Frauen in der Landwirtschaft hat sich im Laufe der Jahre gewandelt. Während viele historische Berichte die Arbeit der Bergbauern hauptsächlich den Männern zuschreiben, sind Frauen im ländlichen Raum häufig die treibenden Kräfte hinter der Erhaltung und Weiterentwicklung von landwirtschaftlichen Betrieben. Diese Doku-Reihe hebt die Geschichten dieser Frauen hervor und beleuchtet die Herausforderungen und Erfolge im modernen Bauernleben.

Gesellschaftliche Herausforderungen für Bergbäuerinnen

Bergbäuerinnen in Südtirol sehen sich einer Reihe von Herausforderungen gegenüber, die ihre Arbeit und das Überleben ihrer Höfe gefährden können. Eine der größten Hürden ist der Zugang zu Ressourcen und Märkten. Viele Bäuerinnen sind auf regionale Märkte angewiesen und müssen kreative Lösungen finden, um ihre Produkte absetzen zu können. Zudem wird die traditionelle Landwirtschaft oft durch die Weichenstellung für industriellere Methoden unter Druck gesetzt, was sowohl ökologische als auch ökonomische Folgen hat.

Ein weiterer bedeutender Aspekt ist der Klimawandel. Mit veränderten Wetterbedingungen und extremen Wetterereignissen kämpfen die Bäuerinnen darum, ihre Ernte sicherzustellen und die Qualität ihrer Produkte zu gewährleisten. In dieser Hinsicht spielt die Doku-Reihe auch auf die Bereiche Nachhaltigkeit und Umweltschutz an, indem sie zeigt, wie die Bäuerinnen versuchen, im Einklang mit der Natur zu arbeiten.

Wirtschaftliche Aspekte der Berglandwirtschaft

Die Wirtschaftlichkeit der Berglandwirtschaft ist nicht nur für die Erzeuger von Bedeutung, sondern auch für die gesamte Region Südtirol. Die Landwirtschaft dort ist geprägt von kleinen bis mittelgroßen Betrieben, die oft regionale Produkte anbieten. Diese Produkte haben in den letzten Jahren an Popularität gewonnen, vor allem im Hinblick auf nachhaltige und biologische Anbaumethoden. Der Trend zu lokalen Erzeugnissen bietet den Bäuerinnen in der Region eine Chance, ihre Produkte direkt an Verbraucher zu verkaufen und damit ihre wirtschaftliche Situation zu verbessern.

Statistisch gesehen machen die landwirtschaftlichen Betriebe in Italien etwa 1,5 % des Bruttoinlandsprodukts aus. In Südtirol, wo die Landwirtschaft eine traditionell wichtige Rolle spielt, ist diese Zahl besonders signifikant. Die Doku beleuchtet, wie Bergbäuerinnen innovative Ansätze verfolgen, um ihre Höfe zukunftsfähig zu machen. So setzen viele auf Nischenprodukte, die eine höhere Wertschöpfung ermöglichen, wie etwa biologisch angebaute Früchte oder spezielle Käsesorten.

Für weitere Informationen zur Rolle der Landwirtschaft in der italienischen Wirtschaft besuchen Sie bitte die Website des italienischen Landwirtschaftsministeriums.

– NAG

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