Bei den Tischtennis-Europameisterschaften in Linz hat Benedikt Duda für große Furore gesorgt. Der 30-jährige Spieler des TTC Schwalbe Bergneustadt hat sich bis ins Finale gekämpft und dort gegen den Franzosen Alexis Lebrun mit 0:4 verloren. „Das ging leider sehr schnell“, äußerte sich Duda enttäuscht nach dem Match, das ihm nur einen letzten Schritt bis zum Titel verwehrte.
Die Zugabe des Turniers war außergewöhnlich, da Duda am Tag zuvor den großen Favoriten Felix Lebrun, den jüngeren Bruder des Finalgegners, aus dem Turnier geworfen hatte. Mit einem knappen 4:3-Sieg konnte er auch den früheren Weltranglisten-Ersten Dimitrij Ovtcharov im Halbfinale besiegen, was für große Aufmerksamkeit sorgte. Ovtcharov sagte über Duda: „Benne hat phänomenal gespielt“, nachdem dessen Sieg auch Ovtcharovs Traum von einem weiteren EM-Gold ausgeträumt war.
Dudas Karriere unter dem Radar
Benedikt Duda hat in seiner bisherigen Karriere oft im Schatten von Größen wie Ovtcharov und Timo Boll gestanden. Mit einer aktuellen Weltranglisten-Platzierung von 28 hat er zuletzt spürbare Fortschritte gemacht und zeigt, dass er mehr kann als nur als Spieler im Hintergrund zu agieren. Sein Auftritt in Linz, wo er in der Vergangenheit schon mit der deutschen Nationalmannschaft bei internationalen Wettbewerben erfolgreich war, könnte ein Wendepunkt in seiner Karriere sein.
Obwohl Duda längere Zeit mit Verletzungen zu kämpfen hatte und seine letzten Wettkämpfe nicht optimal liefen, fand er den richtigen Rhythmus im Training kurz vor der EM. „Ich habe sehr gut und sehr hart trainiert“, berichtete Duda voller Stolz über seine Vorbereitung. Sein Trainer, Jörg Roßkopf, war stets an Dudas Seite und sah in ihm die Eigenschaften, die er selbst einmal als Spieler verkörperte: harte Arbeit und Konzentration.
Die EM hat jedoch nicht nur Duda in den Fokus gerückt. Die deutsche Mannschaft zeigte eine insgesamt bemerkenswerte Leistung, trotz des Endes der Dominanz im europäischem Tischtennis. Bei den letzten 13 Europameisterschaften war zum ersten Mal wieder ein Spieler aus Deutschland nicht der neue Einzelchampion. Die starke Konkurrenz, angeführt von den jungen französischen Talenten wie Felix und Alexis Lebrun, stellt die bisherigen deutschen Champions vor neue Herausforderungen.
Die Bilanz der deutschen Mannschaft bleibt jedoch positiv. Nina Mittelham holte bei ihrem ersten Wettkampf nach einer schweren Verletzung eine Bronzemedaille. Außerdem erreichten vier von sechs männlichen Spielern das Viertelfinale. „Es war ein gutes Turnier“, resümierte Damen-Bundestrainerin Tamara Boros und wies auf die vielversprechenden Auftritte der 18-jährigen Annett Kaufmann und Andre Bertelsmeier hin, die ebenfalls glänzten.