Ein Meilenstein für die bayerische Mobilität: Am Augsburger Hauptbahnhof hat Bayerns erster Wasserstoffzug, modelliert nach dem Siemens Mireo Plus H, seine erste Passagierfahrt angetreten. Pünktlich um 15:23 Uhr ging es in Richtung Ostallgäu, mit einer geplanten Strecke, die von Augsburg über Marktoberdorf und Kaufbeuren bis nach Füssen führte. Der Zug rollte reibungslos und ohne Verspätungen, was das Entwicklerteam von Siemens Mobility an Bord erfreute, das die Funktionalität live überwachte, wie BR24 berichtete.
Ein Pilotprojekt für die Zukunft
Der Wasserstoffzug, der eine Reichweite von bis zu 1.000 Kilometern mit einer Tankfüllung bieten kann, wird als Teil eines zweieinhalbjährigen Pilotprojektes betrachtet. Er soll herausfinden, wie gut sich Wasserstoff als Brennstoff für Bayerns Schienenverkehr eignet, da bislang fast die Hälfte der 6.700 Schienenkilometer im Freistaat nicht elektrifiziert ist. Verkehrsminister Christian Bernreiter kündigte an, dass Unternehmen wie Hydrogenius als Pionier der Wasserstofftechnik vor Herausforderungen stehen und die Wasserstoffwirtschaft in Deutschland hinter den Erwartungen zurückbleibt, wie sueddeutsche.de berichtete. Dennoch zeigt der Bayerische Staatsregierung Interesse an Wasserstoff als möglichem Ersatz für Dieselzüge bis 2040.
Trotz der hohen Kosten und Herausforderungen in der Wasserstoff-Infrastruktur ist die reibungslose erste Fahrt ein positives Zeichen. Pendler schätzen die leisere und sanftere Fahrweise des Zuges im Vergleich zu herkömmlichen Dieselzügen, während sich die Regierung von den Testfahrten erhofft, mehr über die wirtschaftliche und technische Viabilität der Wasserstoffantriebe zu lernen. Ein weiterer Parameter wird die Verfügbarkeit von Wasserstoff aus regenerativen Energiequellen sein, denn der Umstieg auf diese Technologie könnte einen Schritt in Richtung Klimaneutralität darstellen.
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