In Würzburg herrscht Aufruhr unter den Mietern eines Wohnblocks in Grombühl. Mehr als 45 Mieter haben eine Unterschriftenliste erstellt, um gegen die geforderten Nachzahlungen von durchschnittlich 480 Euro für Nebenkosten zu protestieren. Diese Nachforderungen liegen im Gesamtwert schätzungsweise zwischen 15.000 und 20.000 Euro und betreffen bis zu 123 Parteien, wie die Main Post berichtete. Die Mieter fordern Einsicht in die Abrechnungen, um Transparenz hinsichtlich steigender Kosten zu erhalten. Besonders betroffen sind die Kosten für die Tiefgarage, die von 101 Euro auf 363 Euro angestiegen sind, sowie die Versicherungskosten, die sich von 590 Euro auf 735 Euro erhöht haben.
Die Situation bundesweit
Doch nicht nur in Würzburg sind Mieter mit horrenden Nachforderungen konfrontiert. Auch in anderen Städten, wie München, müssen Mietende auf Nachzahlungen von bis zu 2.000 Euro gefasst sein. Die Mieterinitiative Novonovia berichtet von einer Welle unterlassenen Abrechnungen, bei der das größte Wohnungsunternehmen Vonovia für viele Mietenden Nachzahlungen von mehreren tausenden Euro fordert. In Berlin sollen Mieter sogar bis zu 4.000 Euro nachzahlen müssen, was für viele zu einer existenzbedrohenden Situation führen kann, wie Focus hervorhob.
Die Diskrepanz zwischen den ermittelten Kosten und den gesetzlichen Preisbremsen sorgt zusätzlich für Verwirrung. Viele Abrechnungen für 2022, die den höheren Gaspreisen Rechnung tragen sollten, sind fehlerhaft. Vermieter haben die Preisbremse nicht berücksichtigt, was bei zahlreichen Mietern zu Verärgerung führt. Experten schätzen, dass die Nebenkostenabrechnungen für 2023 im Durchschnitt um 26 Prozent steigen werden. Bei der Prüfung der Abrechnungen wird Mieterinnen und Mietern geraten, mögliche Fehler sofort zu identifizieren und rechtzeitig zu reagieren, um sich gegen unrechtmäßige Forderungen zur Wehr zu setzen.
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