In Würzburg eskaliert der Streit um die Boulderhalle Rock Inn in der Ohmstraße. Der neue Eigentümer, der das Gebäude Anfang Mai erworben hat, versucht seit April, die Mieter aus der Halle zu drängen. Das Rock Inn ist ein wichtiger Teil der Gemeinschaft und hat sich seit seiner Eröffnung vor etwa neun Jahren zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt. Die Mieter verfügen über einen Mietvertrag, der bis 2050 läuft.
Der Eigentümer setzt die Mieter massiv unter Druck, unter anderem durch Drohungen, einschließlich der Sperrung von Parkplätzen. Am Wochenende vor Weihnachten wurde die Halle aufgrund angeblicher Einsturzgefahr geräumt. Der Eigentümer hat behauptet, dass die Klettervorrichtungen die Statik des Dachs beeinträchtigen. Statische Berechnungen, die im November von der Landesgewerbeanstalt (LGA) Würzburg durchgeführt wurden, widersprechen jedoch dieser Behauptung.
Ermittlungen und vorübergehende Schließung
Nachdem der Eigentümer aufgefordert wurde, stehendes Wasser vom Flachdach zu entfernen, tat er dies jedoch nicht. Er ließ ein neues Gutachten anfertigen, das eine Einsturzgefahr aufgrund von Wasseransammlungen behauptet. Am Samstag vor Weihnachten entschied die Feuerwehr vor Ort über die Schließung des Rock Inn. Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg und andere Vertreter erschienen ebenfalls in der Halle.
Die Betreiber wehrten sich gegen die Schließung und informierten ihren Anwalt sowie die städtische Bauaufsicht. Nach einer dreistündigen Überprüfung durch Polizei, Feuerwehr und Bauaufsicht gab es Entwarnung; der Betrieb konnte fortgesetzt werden, sofern Wasseransammlungen vermieden werden. Bürgermeisterin Roth-Jörg äußerte, dass das Entfernen von Wasser vom Dach der angemessene Weg sei.
Der Eigentümer versucht zudem, weitere Berichterstattung über die Boulderhalle zu verhindern und kündigte an, Strafanzeige wegen Rufschädigung und Verleumdung zu erstatten. Zusätzlich wurde ein Hausverbot für Mitarbeitende der Main-Post in der Immobilie des Eigentümers ausgesprochen. Trotz dieser Maßnahmen plant die Redaktion, weiterhin über die Situation zu berichten, da sie von öffentlichem Interesse ist.
Wie kletterszene.com berichtete, plant der neue Eigentümer zudem die Kündigung des Mietvertrags, der ab 2025 eine Verlängerung um 25 Jahre vorsieht. Das Rock Inn hat eine starke Gemeinschaft mit etwa 50 engagierten Mitarbeitenden hervorgebracht und wird von über 50 sozialen Einrichtungen, darunter Schulen und Therapieträgern, regelmäßig genutzt. Die Gründer mobilisieren Unterstützung, indem sie ein Video an die Community veröffentlicht haben und zur Unterzeichnung einer Petition aufrufen.
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