Würzburg

Streit um Abwasserprobleme in Würzburger Wohnblock: Mieter wehren sich

In Würzburg kämpfen Mieter eines Dawonia-Wohnblocks seit Jahren gegen Abwasser-Rückstaus, während die Wohnungsbaugesellschaft die Schuld für "90 Prozent" der Probleme auf unsachgemäße Nutzung durch die Mieter schiebt, trotz eindeutiger Hinweise auf verkrustete Rohre, was die Mieter und die neu gegründete Mietergewerkschaft zu einer Forderung nach Verantwortung und der Verbesserung der sanitären Anlagen motiviert.

In einem Wohnblock des Unternehmens Dawonia in Würzburg gibt es seit Jahren anhaltende Probleme mit Abwasser-Rückstaus und Überschwemmungen. Die Mieter fühlen sich zunehmend frustriert und fordern den Austausch der alten, verkrusteten Rohre. Dawonia hingegen schiebt die Schuld den Bewohnern zu und behauptet, dass unsachgemäße Nutzung zu den Verstopfungen führe.

Auf die jüngste Verstopfung hin haben Handwerker eines der Rohre geöffnet und massive Ablagerungen entdeckt. Ein Bild, das der Redaktion vorliegt, untermauert die Aussagen der Mieter, die zusammen für ihre Rechte einstehen. Laut Dawonia sollen in jedem Fall Gegenstände wie Windeln oder Damenbinden gefunden worden sein, die für die Verstopfungen verantwortlich sind. Dies wird von Mietern als ungerechtfertigte Schuldzuweisungen angesehen, die die tatsächlichen Probleme in der Infrastruktur ignorieren.

Die Rolle der Mietergewerkschaft

Die neugegründete „Mietergewerkschaft“ in Grombühl tritt für die Interessen der betroffenen Mieter ein und hat bereits eine klare Forderung nach einem Austausch der maroden Rohre formuliert. David Full, ein Sprecher der Gewerkschaft, äußerte, dass das gesamte Abwassersystem des Wohnblocks in einem ähnlichen fragwürdigen Zustand sei, wie auf dem veröffentlichten Foto zu erkennen ist. „Es ist einfach, die Schuld auf die Mieter zu schieben, anstatt die eigene Verantwortung wahrzunehmen,“ so Full.

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Die Mietergewerkschaft betrachtet es als dringlich, den Mietern eine klare Stimme zu geben, um gegen die Missstände vorzugehen, die sie als unhaltbar empfinden. „Die Mieter kämpfen seit Monaten um notwendige Reparaturen, und es sollte nicht sein, dass sie dafür erst Druck aufbauen müssen,“ ergänzt Full in Bezug auf die langsame Reaktion der Dawonia.

Die Sichtweise von Dawonia

Dawonia vertritt hingegen die Auffassung, dass die Probleme größtenteils die Folge von Fehlverhalten der Mieter sind. Maren Holtermann, Sprecherin des Unternehmens, ließ wissen, dass in den letzten zwölf Monaten eine erhebliche Menge an problematischen Gegenständen, die über Toiletten entsorgt wurden, entfernt werden musste. Dazu gehören nicht nur Damenbinden und Babywindeln, sondern auch Besteck und Geschirr.

Sie betonte auch, dass Ablagerungen in alten Rohrleitungen nicht ungewöhnlich seien und erst dann problematisch werden, wenn sie den Durchfluss beeinträchtigen. In einem solchen Fall spräche man von „freifräsen“, einer Technik zur Beseitigung der Ablagerungen. Holtermann appellierte an die Mieter, sich verantwortungsbewusst zu verhalten, was den Umgang mit Abwasser angeht.

Der Konflikt zwischen den Mietern und Dawonia hat in Würzburg eine Debatte über die Instandhaltung von Mietwohnungen und die damit verbundenen Verantwortlichkeiten ausgelöst. Während die Mieter auf ihre Rechte drängen und eine dringende Lösung der Probleme fordern, erinnert Dawonia daran, dass auch die Nutzer eine Rolle spielen, wenn es um die Instandhaltung der sanitären Anlagen geht. Die unterschiedlichen Perspektiven auf die Situation verdeutlichen die Herausforderungen, die sowohl für die Mieter als auch für den Vermieter bestehen, um eine produktive Lösung zu finden.

– NAG

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