Würzburg

„Ruth Hartmann verabschiedet sich nach 21 Jahren aus Trimberg“

Ruth Hartmann hat am Sonntag einen beeindruckenden Meilenstein in ihrer kirchlichen Laufbahn erreicht, als sie nach 21 Jahren ihre letzte Wortgottesfeier in der Sankt-Elisabeth-Kirche in Trimberg abhielt. Diese besondere Veranstaltung markierte nicht nur das Ende ihrer aktiven Amtszeit als Gottesdienstbeauftragte, sondern auch einen Moment der Reflexion über die bedeutende Rolle, die sie in der Pfarreiengemeinschaft Saalekreuz gespielt hat.

Die Wegbereitung für ihren Dienst begann im Jahr 2003, als Ruth Hartmann zusammen mit 17 anderen Katholiken durch den damaligen Weihbischof Helmut Bauer beauftragt wurde, das Wort Gottes zu verkünden. Dies geschah vor dem Hintergrund eines Priestermangels im Bistum Würzburg, der viele Gemeinden unter Druck setzte. Hartmann nahm diese Herausforderung an und sorgte über die Jahre hinweg für mehr als hundert sonntägliche Gottesdienstfeiern im zweitkleinsten Ort der Pfarreiengemeinschaft.

Ehrungen und Dankesbekundungen

Die Bedeutung von Hartmanns Engagement wurde von Dr. Franz Jung, dem Bischof von Würzburg, besonders hervorgehoben. Er überreichte ihr eine Dankesurkunde, die ihren herausragenden Beitrag zum gottesdienstlichen Leben in Trimberg honorierte und ihre langjährige Hingabe würdigte. Solche Gesten sind nicht nur für die geehrte Person von Bedeutung; sie zeigen auch die Wertschätzung der Gemeinschaft für die Arbeit, die geleistet wurde, um den Glauben lebendig zu halten.

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Zusätzlich zu diesen offiziellen Worten des Dankes erhielt Ruth Hartmann auch Geschenke von Diakon Dr. Klaus Eckert sowie von den langjährigen Küstern Ludwig Eichenmüller und Alfred Dillinger. Ein Blumenstrauß und ein persönliches Geschenk waren Teil dieser herzlichen Verabschiedung, die den Gemeinschaftsgeist und die Dankbarkeit zur Schau stellte.

Ein weiterer eindrucksvoller Aspekt der Abschieds-Wortgottesfeier war die musikalische Untermalung. Die Organistin Andrea Weidinger und die Geigerin Dorothee Kipp sorgten mit ihren Darbietungen für einen feierlichen Rahmen. Musik hat oft eine heilende und verbindende Wirkung – besonders in einem religiösen Kontext, wo sie den Kulminationspunkt spiritueller Erfahrungen unterstreichen kann.

Ruth Hartmanns Engagement war geprägt von ihrer Bereitschaft, in schwierigen Zeiten Verantwortung zu übernehmen. Ihre letzten Worte während der Feier – „Alles hat seine Zeit“ – spiegeln die tiefere Weisheit und Akzeptanz des Wandels wider. Sie lässt damit auch Raum für zukünftige Entwicklungen in der Gemeinde. Die Herausforderungen, die im kirchlichen Bereich bestehen, werden weiterhin präsent sein, doch Hartmanns Vermächtnis wird in der Art und Weise, wie das gottesdienstliche Leben in Trimberg gestaltet wurde, fortbestehen.

Der Einsatz von Gemeindeaktiven wie Ruth Hartmann ist essenziell, um den Glauben und die Gemeinschaft lebendig zu halten – vor allem in Zeiten, in denen der Priestermangel eine ständige Herausforderung darstellt. Ihr Engagement zeigt, dass es nicht immer die großen Taten sind, die einen Unterschied machen, sondern oftmals die beständige Präsenz und das Wirken einer einzigen Person, die die Herzen der Menschen erreicht.

Ein Blick in die Zukunft

Mit dem Ende ihrer Amtszeit als Gottesdienstbeauftragte wird nun die Frage nach der Nachfolge und der zukünftigen Leitung der Gottesdienste in der Pfarrei aufgeworfen. Der Bedarf an Freiwilligen und die Motivation, sich in solchen Ämtern zu engagieren, stellen eine Herausforderung dar, mit der sich die Gemeinschaft auseinandersetzen muss. Die Geschichte von Ruth Hartmann kann als Ansporn und Inspiration dienen, dass auch in kleinen Orten und unter schwierigen Bedingungen Glauben und Gemeinschaft stark bleiben können.

Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde nicht nur Ruth Hartmanns Engagement gewürdigt, sondern auch die Geschichte der Sankt-Elisabeth-Kirche reflektiert. Diese Kirche ist ein bedeutendes Wahrzeichen in Trimberg und spielt eine zentrale Rolle im Leben der Gemeinde. Die Ursprünge des Gotteshauses gehen auf das 18. Jahrhundert zurück, was es zu einem interessanten Studienobjekt für die kirchliche Baugeschichte macht. Architektonisch überzeugt die Kirche durch ihre barocken Elemente und die liebevoll gestaltete Innenausstattung, die eng mit der Geschichte der Region verknüpft ist.

In der Pfarreiengemeinschaft Saalekreuz ist die Sankt-Elisabeth-Kirche nicht nur ein Ort der Anbetung, sondern auch ein sozialer Knotenpunkt für die Gemeinde. Hier finden regelmäßig kulturelle und soziale Veranstaltungen statt, die dazu beitragen, die Gemeinschaft zu stärken und den intergenerationalen Austausch zu fördern. Beispiele hierfür sind Adventsfeiern, Gemeindefeste und verschiedene Bibelkreisgruppen, die das gottesdienstliche Leben bereichern.

Ruth Hartmanns Vermächtnis

Ruth Hartmanns Engagement hebt sich besonders in Zeiten des Priestermangels hervor, die viele ländliche Gemeinden betreffen. Die Tatsache, dass sie über zwei Jahrzehnte hinweg maßgeblich zum gottesdienstlichen Leben in Trimberg beigetragen hat, zeigt, wie wichtig die Rolle von Laien in der katholischen Kirche geworden ist. Die Beauftragung von Gemeindemitgliedern zu Wort-Gottes-Feiern hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, um den gläubigen Menschen die Teilnahme am liturgischen Leben zu ermöglichen, auch wenn kein Priester anwesend ist.

In einem anhaltenden Wandel der katholischen Kirche ist das Beispiel von Ruth Hartmann besonders erwähnenswert, da es die Veränderung in der Wahrnehmung und dem Stellenwert von Laien in der kirchlichen Gemeinschaft verdeutlicht. Die Ausbildung und Unterstützung von Ehrenamtlichen in dieser Rolle werden als essentielle Schritte gesehen, um den Glauben der Gemeinschaft weiterhin lebendig zu halten und zu fördern.

Gesellschaftliche Einflüsse und Herausforderungen

Die Herausforderungen, mit denen die Kirche derzeit konfrontiert ist, sind vielfältig. So zeigt eine Umfrage des rheinischen Wertes von 2021, dass ein Drittel der Katholiken in Deutschland glaubt, dass die Kirche ihre Werte nicht mehr zeitgemäß verkörpert. Diese Herausforderungen spiegeln sich auch in der Nachfrage nach neuen Formen von Glaubensgemeinschaft und Gottesdiensten wider. Kein Wunder also, dass die Feier zum Abschied von Ruth Hartmann gleichzeitig ein Moment der Reflexion über die Zukunft der Gemeinde und die Rolle der Laien in der Kirche darstellt.

Angesichts solcher Entwicklungen ist es für die katholische Kirche von grundlegender Bedeutung, neue Wege zu finden, um Gemeinschaft zu leben und Glaubenserfahrungen zu kommunizieren. Die Ermutigung von engagierten Gemeindemitgliedern wie Ruth Hartmann ist entscheidend, um die Kirche auch in schwierigen Zeiten lebendig und relevant zu halten.

– NAG

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