In einem schockierenden Vorfall hat ein 40-jähriger Mann aus Würzburg am 30. Dezember 2023 die Aral-Tankstelle an der Bahnhofskreuzung in Bad Arolsen überfallen. Bewaffnet mit einem Brotmesser bedrohte er die Kassiererin und erpresste einen dreistelligen Eurobetrag. Der Überfall endete jedoch mit einer mageren Beute von nur etwa 130 Euro und einigen Schachteln Zigaretten. Der Täter wurde kurz nach der Tat schlafend auf dem Gehweg aufgefunden und von der Polizei festgenommen.
Vor der elften Großen Strafkammer des Landgerichts Kassel begann am Mittwoch der Prozess gegen den Mann, der sich in einem Zustand der Schuldunfähigkeit befand. Während seiner Aussage offenbarte er seine Medikamentensucht und führte ein beinahe fachliches Gespräch über die Auswirkungen verschiedener Psychopharmaka. Diese Informationen ließen bereits frühzeitig psychiatrische Gutachter auf den Plan treten, da die Staatsanwaltschaft annimmt, dass der Angeklagte aufgrund seiner psychischen Erkrankung schuldunfähig war.
Psychiatrische Gutachten und mögliche Sicherungsverwahrung
Die psychiatrische Begutachtung hat ergeben, dass die psychische Verfassung des Täters eine entscheidende Rolle bei der Tat spielte. Nun steht die Möglichkeit der Sicherungsverwahrung im Raum, was eine dauerhafte Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung zur Folge haben könnte. Eine psychiatrische Gutachterin wird den gesamten Prozessverlauf aufmerksam verfolgen.
Der Prozess wird am Montag, 4. November, um 9 Uhr im Saal E119 des Landgerichts Kassel fortgesetzt. An diesem Tag werden die Polizeibeamten gehört, die den Räuber festnahmen und seine gesundheitliche Verfassung überprüften. Der Fall wirft Fragen zur Verantwortung und den Auswirkungen psychischer Erkrankungen auf.