Das Oktoberfest in München ist nicht nur ein Mekka für Bierliebhaber, sondern auch ein Schmelztiegel unterschiedlichster Traditionen und Stile. Für Christian Schottenhamel, den Wirt des bekanntesten Zeltes, ist das Fest der Höhepunkt des Jahres. In einem aktuellen Interview mit Antenne Bayern äußerte er jedoch seine Bedenken über die Modewahl vieler Touristen. „Es gibt Outfits, die einfach nicht ins Bild passen“, so Schottenhamel.
München, ein Ort voller Tradition, wird jährlich von Millionen von Besuchern überflutet, die das Ambiente und die Atmosphäre der Wiesn genießen. Doch während die meisten Besucher sich in traditionelle Trachten kleiden, gibt es immer wieder die auffälligen, oft unpassenden Kleidungsstücke, die in den Fokus rücken. „Das Allerschlimmste ist ein weiß-blauer karierter Anzug“, erklärt Schottenhamel. Der Anblick dieser extravaganten Kleidungsstücke lässt ihn an den „Ballermann auf dem Oktoberfest“ denken. Diese Assoziation ist für ihn nicht bloß eine persönliche Empfindlichkeit – vielmehr stellt sich die Frage, ob die Träger solcher Outfits eine Verballhornung der bayerischen Kultur vornehmen wollen. „Ich fühle mich da wirklich auch als Bayer, als Münchner, ein bisschen angegriffen“, betont er nachdrücklich.
Eine Tradition, die hochgehalten werden sollte
Die Wiesn, die am 21. September eröffnet wurde, zieht nicht nur Einheimische an, sondern auch zahlreiche internationale Gäste. Dies geschieht während einer Zeit, in der München seine einzigartigen Traditionen zelebriert. Schottenhamel, dessen Zelt den feierlichen Anstich ausrichtet, begrüßt die Vielzahl der Besuchermassen zwar mit offenen Armen, er möchte jedoch, dass auch der Respekt für die Tradition gewahrt bleibt.
Das Oktoberfest ist auch für Schottenhamel eine Quelle des Stolzes, und die extravaganten Outfits der Touristen schmälern diesen Stolz. Während des Festes, bei strahlendem Sonnenschein und fröhlichen Gesichtern, fragt er sich oft, ob diese unkonventionellen Kleidungsstile als Scherz angesehen werden sollen. „Wir Münchner empfinden das als eine Art verspottete Kultur“, sagt er.
Preisschild und Wert des Erlebnisses
Ein weiteres wichtiges Thema, das in dem Interview zur Sprache kam, sind die Preise auf dem Oktoberfest. Schottenhamel räumt ein: „Die Wiesn ist nicht billig, muss man auch ehrlicherweise sagen.“ Dennoch ist ihm bewusst, dass der Besuch auf einem der größten Volksfeste der Welt ein besonderes Erlebnis bietet, das viele bereit sind, sich etwas kosten zu lassen, um es zu genießen. „Wenn man einmal da ist, ist es etwas Einmaliges, etwas ganz Besonderes“, erklärt er weiter.
Schottenhamel sieht auch die Verantwortung, diese Einzigartigkeit und die Tradition, die das Oktoberfest verkörpert, zu bewahren. In einer Zeit, in der vieles als touristisch vermarktet wird, ist es von Bedeutung, dass die bayerische Kultur und Identität nicht verdünnt wird. „Das ist das größte Volksfest der Welt und jeder geht gerne dorthin“, betont er voller Überzeugung.
Es bleibt abzuwarten, ob sich im Laufe der Wiesn Veränderungen bei der Kleiderwahl der Touristen anbahnen, aber Schottenhamel ist bereit, seine Meinung öffentlich zu äußern, um ein Zeichen für die Wertschätzung der Tradition zu setzen. Die Diskussion über die Mode auf der Wiesn ist zwar nur ein kleiner Aspekt, jedoch für viele ein Ausdruck der Wahrung der bayerischen Identität und Kultur, die er so leidenschaftlich verteidigt. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.tz.de.
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