Weißenburg-Gunzenhausen

Arbeitsmarktbericht: September bringt Rückgang der Arbeitslosigkeit!

Die schwache Konjunktur hinterlässt trotz eines leichten Rückgangs der Arbeitslosenzahlen im September in der Region Ansbach-Weißenburg ihre Spuren, während die Zahl der neu gemeldeten Stellen dramatisch sinkt und der Fachkräftemangel weiterhin besteht – eine alarmierende Situation für die Zukunft des Arbeitsmarktes!

Im September 2023 ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland saisonbedingt gesunken. Laut den neuesten Angaben gab es einen Rückgang um 247 Personen, was einer Abnahme von 3,1 Prozent entspricht. Zu diesem Zeitpunkt waren insgesamt 7.793 Menschen ohne Arbeit. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Situation jedoch etwas problematischer, da die Anzahl der Arbeitslosen um 307 Personen gestiegen ist, was 4,1 Prozent entspricht.

Ein deutlicher Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit trug maßgeblich zu diesem Rückgang bei. Mit Beginn des neuen Schul- und Ausbildungsjahres ist die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren um 181 gesunken, was fast drei Viertel des gesamten Rückgangs ausmacht. Ein Jahr zuvor war dieser Anteil noch bei 55 Prozent. „Der Rückgang der Arbeitslosigkeit ist vor allem auf den Start des neuen Ausbildungsjahres zurückzuführen“, erläuterte Claudia Wolfinger, die Leiterin der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg.

Auswirkungen der schwachen Konjunktur

Trotz dieser positiven Entwicklung sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen alles andere als rosig. Wolfinger warnte, dass die schwache Konjunktur weiterhin negative Effekte auf den Arbeitsmarkt habe. Die positiven Entwicklungen werden teilweise durch das niedere Niveau der neuen Stellenangebote gemildert, die im September nur 659 betragen, was einen signifikanten Rückgang von 23 Prozent im Vergleich zum Vormonat darstellt. Auch im Verhältnis zum Vorjahr ist dies ein Rückgang von 14,5 Prozent.

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Der größte Anteil der neuen Stellen kommt aus dem Gesundheits- und Sozialwesen, gefolgt vom verarbeitenden Gewerbe und der Arbeitnehmerüberlassung. Besorgniserregend ist, dass alle Branchen, mit Ausnahme des Groß- und Einzelhandels, weniger Stellen gemeldet haben als im Jahr zuvor. Besonders betroffen ist die Arbeitnehmerüberlassung, wo die Zahlen um 42 zurückgingen.

Auf der Suche nach Arbeitskräften stellt sich die Situation weiterhin als herausfordernd dar. Trotz der steigenden Arbeitslosenzahlen bleibt der Fachkräftemangel ein dringendes Problem. Von den neu gemeldeten Stellen waren 374 für Fachkräfte und 128 für hochqualifizierte Personen, während lediglich 157 Stellen auf Helferniveau ausgeschrieben waren. Im Vergleich sind 3.380 arbeitslos gemeldete Personen ohne Berufsausbildung, was verdeutlicht, dass die Anforderungen am Arbeitsmarkt oft nicht mit den Qualifikationen der Arbeitsuchenden übereinstimmen.

Situation in den Landkreisen

Ein Blick auf die regionalen Arbeitsmärkte zeigt unterschiedliche Entwicklungen. Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen lag die Arbeitslosenzahl im September bei 1.825. Das entspricht einem Rückgang von 86 im Vergleich zum Vormonat, während es im Vorjahr 46 mehr waren. Die Arbeitslosenquote betrug 3,3 Prozent, was unter dem Vorjahresniveau liegt.

In der Stadt Ansbach war die Situation ähnlich, hier waren 1.146 Menschen arbeitslos gemeldet, was einem Rückgang von 13 im Vergleich zum Vormonat entspricht. Die Quote blieb stabil bei 4,8 Prozent. Im Landkreis Ansbach hingegen war die Zahl der Arbeitslosen gestiegen – 2.986 Personen meldeten sich arbeitslos, ein Anstieg um 207 zum Vorjahr, was auch einen Anstieg der Quote auf 2,7 Prozent mit sich brachte.

Jedoch zeigt die Rückkehr der Arbeitslosenquote im Landkreis Roth mit 2,5 Prozent einen leicht positiven Trend, da die Zahl der Arbeitslosen um 64 gesenkt werden konnte. Hier meldeten Arbeitgeber 208 neue Stellen, was einen stabilen Zugang auf dem Arbeitsmarkt darstellt, obwohl das Niveau im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist.

Abschließend ist festzuhalten, dass die Rückgänge der Arbeitslosigkeit, abgesehen von der saisonalen Komponente, nicht vollständig über die bestehenden negativen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hinwegtäuschen dürfen. Die Agenturen für Arbeit setzen daher auf die Förderung beruflicher Weiterbildung, um die Integration von Arbeitsuchenden zu fördern und Unternehmen die benötigten Fachkräfte zur Verfügung zu stellen. „In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ist dies eine wichtige Investition in die Zukunft“, so Wolfinger abschließend. Für weitere Informationen können detaillierte Analysen unter hier nachgelesen werden.

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