Oberhausens Herausforderungen bei der Sanierung des Westenrieder Hofs
Der Westenrieder Hof in Oberhausen steht im Mittelpunkt einer intensiven Debatte über die künftige Nutzung eines maroden Gebäudes. Die Diskussion um eine mögliche Sanierung, die bereits seit sechs Jahren geführt wird, hat bei den Gemeinderäten für Besorgnis gesorgt, insbesondere hinsichtlich der Kosten und der Machbarkeit.
Ungewisse Zukunft des Gebäudes
Die öffentliche Sitzung Anfang August offenbarte, dass die Pläne für eine Sanierung des alten Westenrieder-Anwesens sowohl finanziell als auch strukturell problematisch sein könnten. Der Unternehmer Günter Scheuer warnte die Ratsmitglieder: „Das Mauerwerk ist feucht, Fundament und Dachstuhl hinüber.“ Er betonte, dass eine Sanierung zwar theoretisch möglich sei, jedoch mindestens doppelt so teuer wie ein vollständiger Neubau würde. Diese Aussage brachte einige Gemeinderäte in eine schwierige Lage, da frühere Informationen des Architekten Benedikt Sunder-Plassmann in eine andere Richtung deuteten.
Politischer Diskurs und Entscheidungsschwerpunkt
Nach der Sommerpause stand die Thematik erneut auf der Tagesordnung. Bürgermeister Rudolf Sonnleitner versuchte, die Emotionen in der von Kontroversen geprägten Sitzung zu beruhigen. Seine Bemühungen blieben jedoch teilweise erfolglos, und sein Antrag, die Planung auf einen Totalabbruch auszurichten, fand mit 9:6 Stimmen keine Unterstützung. Stattdessen wurde eine Sanierung beschlossen, deren Kosten und Zuschüsse allerdings noch unklar sind.
Hintergründe und frühere Nutzungen
Der Westenrieder Hof hat eine wechselvolle Geschichte. Zuvor beherbergte das Anwesen eine Kinderkrippe, Asylbewerber und die Verwaltungsgemeinschaft Huglfing. Vorschläge für eine Umnutzung als Mehrgenerationenhaus oder Kulturobjekt fanden jedoch bisher keine Mehrheit im Rat, was auf die unterschiedlichen Interessen innerhalb der Gemeinde hinweist.
Wichtiger Schritt für die Gemeinde
Die Entscheidung, sich mit einem Generalunternehmer für die Sanierung zusammenzuschließen, markiert einen bedeutenden Schritt für die Oberhausener Politik. Es bleibt jedoch die Herausforderung, eine Lösung zu finden, die sowohl die Bedürfnisse der Gemeinde als auch die finanziellen Möglichkeiten berücksichtigt. In der Diskussion wurde betont, dass die künftigen Mietpreise für die Wohnungen erschwinglich bleiben sollen. Ein transparentes und verantwortungsbewusstes Vorgehen könnte dazu beitragen, das Vertrauen der Bürger zu gewinnen und die Bedeutung des Westenrieder Hofs für die Dorfgemeinschaft neu zu definieren.
Während der Haushalt der Gemeinde unter Druck steht, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird. Die Planung für etwa zehn Wohnungen in zwei Gebäuden ist ein Ambitionsprojekt, das Anforderungen an die finanzielle Planung und das Engagement der Gemeinde stellt.
– NAG