In einem schockierenden Vorfall in Niedergude, Hessen, wurde am Mittwoch ein fast vollständig aufgefressenes Damwildtier in einem gesicherten Gatter entdeckt. Der Besitzer, David Nöding, 39, vermutet, dass ein Wolf für den grausamen Angriff verantwortlich ist. „Ich wusste gar nicht, was ich im ersten Moment machen sollte“, schildert Nöding seine erschütternde Entdeckung, als er gegen 10 Uhr seine Herde füttern wollte.
Das Gatter, das Nöding seit 2017 betreibt und seit über 30 Jahren existiert, ist mit einem bis zu zwei Meter hohen Zaun umgeben. Doch die schrecklichen Umstände des Vorfalls lassen ihn an der Sicherheit dieser Barriere zweifeln. „Das Tier war regelrecht auseinandergerissen“, berichtet er besorgt. Die restlichen 24 Damtiere in der Herde reagierten panisch und verängstigt, was Nöding alarmierte. „Zwei Tiere sind am Nachmittag sogar in den Zaun gerannt, so verhalten sie sich sonst nicht“, fügt er hinzu.
DNA-Tests sollen Klarheit bringen
Nöding wandte sich sofort an Hessen Forst in Rotenburg, wo er an die offizielle Wolfshotline des Hessischen Wolfszentrums verwiesen wurde. Ein Rissgutachter besuchte noch am selben Tag das Gelände und entnahm DNA-Proben, um festzustellen, ob tatsächlich ein Wolf für den Vorfall verantwortlich ist. „Ich habe Angst, dass es bald wieder einen Riss in meinem Gatter gibt“, äußert Nöding seine Sorgen. Die Möglichkeit, seine Tiere besser zu schützen, sieht er als begrenzt an: „Ich kann die Tiere ja schlecht in einen Stall stecken oder ständig am Gatter aufpassen.“ Sollte sich die Situation verschärfen, könnte er gezwungen sein, sein Gatter aufzugeben – ein schwerer Verlust für ihn.
In den letzten Wochen gab es bereits mehrere Vorfälle in der Region, darunter der Fund von drei tot aufgefundenen Kälbern in Widdershausen, die ebenfalls auf einen Wolf hindeuten könnten. Die Ergebnisse der DNA-Tests stehen noch aus, was den Kreisbauernverband zunehmend unzufrieden macht.
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