Schongau hat seit der feierlichen Eröffnung des compassio-Seniorendomizils „Haus Marie-Eberth“ am 1. September 2019 nicht nur seine Türen geöffnet, sondern auch eine neue Ära der Pflege für ältere Menschen eingeläutet. Dieses moderne Pflegeheim, das für etwa 18 Millionen Euro errichtet wurde, ist ein Beispiel für effektive Unterstützung im Alter und leistet einen Beitrag zur qualitativ hochwertigen Pflege in der Region. In der idyllischen Umgebung des Pfaffenwinkels, angrenzend an den Gesundheitscampus, bietet die Einrichtung 121 Pflegeplätze.
Die ersten Monate waren herausfordernd, da sich die Abläufe und Rahmenbedingungen erst etablieren mussten. Doch mittlerweile hat sich das „Haus Marie-Eberth“ zu einem geschätzten Wohnort für seine Bewohner entwickelt. Die Leitung hat sich seit Januar 2024 in den Händen von Petra Juen, die von einem erfahrenen Team unterstützt wird. Dazu gehören Sandra Wölfle, zuständig für das Qualitätsmanagement, und Sandra Schütz, die als Pflegedienstleitung tätig ist.
Erfolgreiche Entwicklungen und Herausforderungen
Petra Juen, die neue Einrichtungsleiterin, ist positiv überrascht von der Entwicklung der Einrichtung. „Ich habe festgestellt, dass unser Seniorendomizil gar nicht so bekannt ist, wie es sein müsste“, sagt sie. Juen hebt die einmalige ländliche Lage hervor, die das Haus besonders macht. „Gerade die ländliche Idylle und der offene Umgang miteinander tragen dazu bei, dass ich mich hier sehr wohlfühle.“
Die ersten fünf Jahre waren von verschiedenen Herausforderungen geprägt. Wie Sandra Wölfle erzählt, war der Anfang etwas steinig: „Die Mitarbeiter mussten sich umorientieren, aber letztendlich hat sich alles sehr positiv entwickelt.“ Heute arbeiten rund hundert Mitarbeiter in verschiedenen Bereichen, die Hand in Hand für das Wohl der Bewohner sorgen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die enge Zusammenarbeit mit dem Betreiber compassio, der bundesweit an über 90 Standorten tätig ist. „Die Nachfrage nach unseren Einzelzimmern ist hervorragend; wir sind voll ausgelastet und haben viele Interessenten auf der Warteliste“, berichtet Juen stolz.
Betreuung und besondere Angebote
Die Einrichtungen und Angebote im „Haus Marie-Eberth“ sind darauf ausgerichtet, den Bewohnern ein Gefühl von Heimat zu vermitteln. Petra Juen hebt die großzügige Gartenanlage und die Dachterrasse mit atemberaubendem Blick auf die Alpen hervor. „Unser Wohnkonzept mit den Einzelzimmern wird sehr gut angenommen, und die Privatsphäre der Bewohner hat einen hohen Stellenwert“, ergänzt sie.
Die Betreuung erfolgt auf hohem Niveau; eine erstklassige medizinische Versorgung ist gewährleistet. Die Einrichtung kooperiert mit örtlichen Ärzten und bietet zahlreiche Dienstleistungen direkt vor Ort, wie Zahnarzt- und Fußpflege. Zudem werden regelmäßige Freizeitangebote organisiert, bei denen die Bewohner selbst entscheiden können, an welchen Aktivitäten sie teilnehmen möchten, sei es ein Kinoabend, Gymnastik oder Ausflüge.
Sandra Schütz erläutert, dass auch der Kontakt zu den Angehörigen sehr wichtig ist: „Ein gutes Beschwerdemanagement und ein offenes Ohr für die Anliegen der Menschen sind für uns essenziell.“
Die Mitarbeiterstruktur wird von einem familiären Miteinander und Respekt geprägt. „Hier ist man nicht nur ein Rädchen im Getriebe, sondern ein wertvolles Mitglied der Hausgemeinschaft“, betont Juen. Sie hebt hervor, dass die Förderung der Mitarbeiter, sei es durch Fort- und Weiterbildungen oder durch Maßnahmen zur individuellen Mobilität, ein zentrales Anliegen ist.
Innovation wird ebenfalls großgeschrieben, denn die Einrichtung betreibt einen eigenen Instagram-Account, um Einblicke in den Alltag und die Aktivitäten des Hauses zu geben. „Wir möchten, dass Interessierte einen authentischen Eindruck von unserer Gemeinschaft und unseren Werten bekommen“, so Wölfle.
Ein Blick in die Zukunft
Ein zukunftsweisendes Konzept, das auf Kommunikation und gegenseitigem Respekt basiert, steht im Mittelpunkt der Philosophie des ‚Haus Marie-Eberth‘. Mit dem Fokus auf individuelle Bedürfnisse und einem flexiblen Arbeitsumfeld zeigt die Einrichtung, dass Pflege nicht nur eine Pflicht, sondern auch eine Berufung sein kann.
Während die Herausforderungen in der Branche bekannt sind, bleibt das Ziel klar: die Lebensqualität der Bewohner kontinuierlich zu verbessern und ein Zuhause zu schaffen, in dem jeder seinen Platz findet. Schongau hat mit dem „Haus Marie-Eberth“ ein Beispiel für moderne, wertschätzende Seniorenbetreuung geschaffen, das als Inspiration für ähnliche Einrichtungen dienen kann.
Das Seniorendomizil „Haus Marie-Eberth“ in Schongau wurde nicht nur als modernes Pflegeheim konzipiert, sondern auch als Teil eines umfassenden Pflegekonzepts, das zahlreiche Aspekte der Gesundheitsversorgung in der Region berücksichtigt. Es befindet sich in der Nähe des Schongauer Gesundheitscampus, wodurch Synergien zwischen medizinischer Betreuung und Pflegeangeboten geschaffen werden können. Diese Kooperation erleichtert den Zugang zu verschiedenen Dienstleistungen, einschließlich Fachärzten und Therapeuten, was für die Bewohner von großem Vorteil ist.
In einer Zeit, in der die demografische Entwicklung in Deutschland eine zunehmende Anzahl älterer Menschen mit Pflegebedarf mit sich bringt, ist die Schaffung solcher Einrichtungen von erheblicher Bedeutung. Laut dem Statistischen Bundesamt wird der Anteil der über 67-Jährigen in Deutschland bis 2035 auf etwa 25 Prozent der Bevölkerung ansteigen, was eine Herausforderung für das Pflegepersonal und die Infrastruktur darstellt.
Gesellschaftliche Aspekte der Altenpflege
Die Entwicklung von Einrichtungen wie „Haus Marie-Eberth“ reflektiert nicht nur den steigenden Bedarf, sondern auch einen Wandel in den gesellschaftlichen Erwartungen an die Altenpflege. Immer mehr Menschen erwarten eine qualitativ hochwertige, individuell gestaltete Betreuung in einer heimischen Umgebung, die einem familiären Miteinander förderlich ist. Die Einrichtung legt Wert auf die Integration persönlicher Bedürfnisse in den Alltag der Bewohner und fördert eine aktive Teilhabe am Gemeinschaftsleben.
Eine wichtige Rolle spielen auch die fortschrittlichen Wohnkonzepte, die auf Privatsphäre und persönliche Rückzugsorte der Bewohner setzen. Das „Haus Marie-Eberth“ bietet Einzelzimmer mit eigenen barrierefreien Bädern, was das Wohlbefinden der älteren Menschen erhöht und ihnen ein selbstbestimmtes Leben im Rahmen ihrer Möglichkeiten ermöglicht. Darüber hinaus wird der Schwerpunkt auf Freizeitangebote gelegt, die die Lebensqualität der Bewohner steigern sollen.
Pflegekräfte und die Arbeitsmarktentwicklung
Die Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt für Pflegekräfte sind nicht zu übersehen. Laut einer Studie des Bundesministeriums für Gesundheit fehlen bundesweit bis zum Jahr 2030 bis zu 500.000 Pflegekräfte. Einrichtungen wie das „Haus Marie-Eberth“ sind daher kontinuierlich auf der Suche nach motivierten Mitarbeitern, um den hohen Pflegeansprüchen gerecht zu werden. Der Fokus liegt auf Teamarbeit, Wertschätzung und einem respektvollen Miteinander, was sich auch positiv auf die Mitarbeiterzufriedenheit auswirkt.
Um der Personalnot entgegenzuwirken, implementiert die Einrichtung verschiedene Ansätze zur Mitarbeiterbindung und -gewinnung. Dazu zählen unter anderem flexible Arbeitszeiten, unterstützende Maßnahmen für junge Familien und kontinuierliche Fortbildungsangebote. Diese Initiativen tragen dazu bei, ein attraktives Arbeitsumfeld zu schaffen und letztendlich die Qualität der Pflege zu sichern.
– NAG