In Oberhausen, einem kleinen Ort im Landkreis Weilheim-Schongau, wird der Alltag der Anwohner stark durch die Umleitung des Verkehrs belastet. Die Sperrung der Bundesstraße B472, die seit dem 7. Oktober und voraussichtlich bis Ende des Monats in Kraft ist, hat zu einem deutlichen Anstieg des Verkehrsaufkommens geführt. Die eigentliche Umleitung über die Weilheimer Südspange wird von vielen Verkehrsteilnehmern jedoch ignoriert, da sie eine kürzere und weniger frequentierte Route über die Kreisstraße WM 15 bevorzugen.
Die Einheimischen sind besorgt über die Zunahme an Lastwagen, Traktoren und Autos, die durch den Ort fahren. Eine Anwohnerin schilderte ihre Angst, da die schweren Fahrzeuge direkt an sensiblen Bereichen wie einem Spielplatz und einem Kindergarten vorbeirauschen. „Das ist nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich“, kommentierte sie die Situation und drückte das Gefühl vieler Bewohner aus, die von dem Ansturm überfordert sind.
Der Bürgermeister und seine Bemühungen
Bürgermeister Rudolf Sonnleitner hat sich der Beschwerde der Bürger angenommen und zeigt großes Verständnis für die Sorgen der Anwohner. Er selbst empfindet das Verkehrsaufkommen als „unerträglich“. Trotz seiner Bemühungen, vorübergehende Tempolimits einzuführen, stieß er bislang auf rechtliche Hürden. „Die Rechtslage spricht dagegen“, leidet er mit den Bürgern und benennt Andreas Lenker, einen Vertreter des Straßenbauamtes, der die Situation ebenfalls als angespannt wahrnimmt.
Lenker erkennt die gestiegene Lärmbelastung, ist aber der Meinung, dass die Schmalheit der Dorfstraße und die hohe Fahrzeuganzahl das Hauptproblem darstellen. „Es mag vielleicht nicht sein, dass die Lkw über 50 Stundenkilometer fahren, aber die Anzahl der Fahrzeuge ist es, die den Krach verursacht“, sagt er. Oft werden die Fahrer von ihren Navis fehlgeleitet, was zu einer weiteren Verkehrserhöhung führt.
In einer Hoffnung auf Erleichterung gibt es jedoch positive Nachrichten: Die Sperrung der B23 bei Bad Bayersoien, die ebenfalls den Verkehr im östlichen Landkreis beeinflusst, wird voraussichtlich schon am Freitag, dem 11. Oktober, aufgehoben. Dies könnte sich positiv auf den Verkehrsfluss in der Region auswirken.
Für die Anwohner in Oberhausen bleibt die Situation herausfordernd. Der permanente Verkehrslärm und die zusätzliche Belastung machen das Leben in ihrer Gemeinde aktuell alles andere als einfach. Die bevorstehenden Änderungen könnten zumindest einen Lichtblick in diese belastende Situation bringen.
Diese Thematik reiht sich in eine Reihe von Verkehrsproblemen ein, die in der Region durch Baustellen und Umleitungen verursacht werden. Die Heimatzeitungen im Landkreis Weilheim-Schongau sind unter „merkur_wm_sog“ auf Instagram vertreten, wo viele Betroffene regelmäßig über ihre Erfahrungen berichten.
