Am vergangenen Wochenende fand in Schongau die diesjährige Orgelwanderung statt, die ein Highlight für Musikliebhaber und Kulturinteressierte war. Organisiert von der katholischen Pfarreiengemeinschaft und der evangelischen Kirchengemeinde, zog das Event zahlreiche Teilnehmer an, die sich auf eine musikalische Entdeckungsreise durch verschiedene Kirchen der Stadt begeben konnten.
Die Veranstaltung startete in der Pfarrkirche Verklärung Christi, wo Kirchenmusiker Andreas Wiesmann die Gruppe von etwa 20 Interessierten herzlich empfing. An der 1972 erbauten und 2013 neugestalteten Orgel gab Wiesmann informative Einblicke und ließ die Teilnehmer mit drei musikalischen Stücken in die Klänge der Orgelwelt eintauchen.
Von Kirche zu Kirche: Eine musikalische Entdeckungsreise
Nach dem ersten Halt machten sich die Teilnehmer mit Autos und Fahrrädern auf den Weg zur Dreifaltigkeitskirche. Dort wartete bereits Organist Till Twardy, der ihnen die 1981 errichtete Orgel näherbrachte, die zwischen 2020 und 2022 restauriert wurde. Durch akustische Anpassungen war es gelungen, die einst sehr laute Orgel zu beruhigen, was durch Schallschutzmaßnahmen unterstützt wurde. Twardy demonstrierte die klanglichen Verbesserungen mit ausgewählten Werken von Johann Sebastian Bach.
Die Tour führte dann weiter zum Heiliggeist-Spital in St. Anna, wo das älteste Stück der Orgelgeschichte der Stadt, eine Orgel aus dem Jahr 1725, besichtigt werden konnte. Hier gab es spannende Informationen zur Geschichte und Restaurierung. Andreas Wiesmann wusste zu berichten, dass diese Orgel ursprünglich in der ehemaligen Spitalkirche St. Erasmus stand, die heute als Stadtmuseum genutzt wird.
Ein unvergesslicher Abschluss
Der letzte Halt der Wanderung war in der Stadtpfarrkirche Mariae Himmelfahrt. Hier hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, die 1975 gebaute Chororgel und die Hauptorgel aus dem Jahr 2012 zu erleben. Wiesmann erklärte, dass die Hauptorgel viele Annehmlichkeiten bietet, die in anderen Kirchen nicht zu finden sind, und erfreute die Anwesenden mit mehreren Aufführungen. Obwohl er humorvoll anmerkte, dass die Orgel kein Fernsehprogramm empfangen kann, sorgten seine Darbietungen für eine wunderbare Stimmung.
Wiesmann betonte die Besonderheiten jeder Orgel und ihre unterschiedlichen Charaktere, was das Spiel auf jeder einzelnen zu einem besonderen Erlebnis macht. „Die Orgellandschaft in Schongau ist einzigartig und erlaubt es, die Orgelliteratur aller Epochen stilgerecht zu interpretieren“, so Wiesmann. Diese Leidenschaft und musikalische Vielfalt hinterließen bei den Teilnehmern einen nachhaltigen Eindruck und süßten die Langsamkeit des Abends.
Für die zahlreichen Interessierten war die Orgelwanderung in Schongau mehr als nur ein Event; sie war ein Erlebnis, das in der kulturellen Landschaft der Stadt einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Für weitere Informationen und die neuesten Nachrichten zu ähnlichen Veranstaltungen kann man die Beiträge auf der Facebook-Seite der Schongauer Nachrichten verfolgen.