Ab dem kommenden Jahr müssen die Einwohner des Landkreises Weilheim-Schongau tiefere Taschen für ihre Müllentsorgung öffnen. Zukünftig wird es das erste Mal seit 30 Jahren zu einer Erhöhung der Müllgebühren kommen, die sich auf etwa 35 Prozent beläuft. Mit dieser Anhebung wird der bereits seit Jahre niedrigste Preis in der Region angepasst.
Landrätin Andrea Jochner-Weiß betonte während einer Sitzung im Kreisausschuss, dass die Gebührenerhöhung notwendig sei, um das Gebührenniveau von 2008 wiederherzustellen. Um dies zu erreichen, führte der stellvertretende Kreiskämmerer Matthias Brugger an, dass für einentypischen Vier-Personen-Haushalt die Kosten signifikant steigen werden. Die Verwaltung des Landratsamts hat nun die Verantwortung für die Kalkulation der Gebühren übernommen, eine Aufgabe, die vorher von der EVA GmbH durchgeführt worden war.
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Steigende Grundgebühren
Die neuen Gebührensätze spiegeln die realen Kosten wider, die durch die Inflation, steigende Energiekosten und zusätzliche Transportkosten entstanden sind. Die Grundgebühr für Privathaushalte wird von 3,50 Euro auf 5 Euro erhöht. Zudem gibt es keine Abschläge mehr für spezielle Nutzergruppen, was durch aktuelle rechtliche Vorgaben bedingt ist. Der Anstieg der Gebühr für die 120-Liter-Restmülltonne wird von 8,40 Euro auf 10,80 Euro steigen, während die Gebühr für die 120-Liter-Biotonne auf 6,40 Euro ansteigt. Für einen typischen Haushalt ergeben sich damit Gesamtkosten von 22,20 Euro pro Monat, ein sprunghafter Anstieg im Vergleich zu zuvor 16,40 Euro. Ein besonders prägnantes Argument für die Erhöhung kam von Peter Erhard (CSU), der feststellte, dass trotz der Anhebung, die Bürger weiterhin die Garantie für eine fachgerechte Entsorgung genießen werden, was in der Umgebung oft nicht der Fall sei. Darüber hinaus sollen neue Regelungen die Abfallwirtschaft entlasten, da das „Bring“-Geschäft an den Wertstoffhöfen privatwirtschaftlich abgerechnet wird. Mit dieser Maßnahme kann der Verwaltungsaufwand reduziert werden.Abfuhr des Sperrmülls bleibt ein strittiges Thema
Das Thema der Müllabfuhr war aufgrund der geplanten Gebührenanpassung nicht sonderlich umstritten, bis Matthias Brugger das Thema der sporadischen Sperrmüllabfuhr ansprach. Schongaus Bürgermeister Falk Sluyterman brachte Bedenken hinsichtlich der illegalen Müllabladungen, die sich in der Nähe der Wertstoffcontainer häufen, zur Sprache. Er stellte den Vorschlag in den Raum, mindestens zweimal jährlich eine Sperrmüllsammlung anzubieten, um dem Problem entgegenzuwirken. Allerdings wies Brugger darauf hin, dass die Bürger für eine solche Abholung zahlen müssten. Eine flächendeckende regelmäßige Abfuhr würde die Gebühren erheblich erhöhen, was Landrätin Andrea Jochner-Weiß ebenfalls bestätigte. Sie argumentierte, dass die Kosten für eine regelmäßige Abfuhr die privaten Entsorgungskosten erheblich übertreffen würden. Die Diskussion um die Müllentsorgung zeigt, dass die Bedürfnisse der Bürger jedoch weiterhin bestehen. Holger Poczka, Geschäftsführer der EVA, stellte klar, dass es vor allem auch Autofahrer sind, die ihren Sperrmüll illegal ablegen, was auf ein größeres Verhaltensproblem hinweist. Die Debatte um die Müllabfuhr und die steigenden Gebühren wird die Bevölkerung im Landkreis weiterhin beschäftigen. Die Änderung des Abfallwirtschaftsgesetzes und die damit verbundenen Gebührenanpassungen stehen im Kontext aktueller Entwicklungen in der Entsorgungswirtschaft. Insbesondere die Unsicherheiten bezüglich der CO2-Abgaben, die nun an Börsen gehandelt werden sollen, beeinflussen die Kostensituation. Das Landratsamt wird die Gebühren nun alle zwei Jahre anpassen, um den sich ständig ändernden Rahmenbedingungen gerecht zu werden, was in der Vergangenheit nur alle vier Jahre der Fall war. Die nächste Besprechung der Thematik findet am 25. Oktober im Kreistag statt, wo die finalen Zahlen festgelegt werden sollen. Bis dahin könnten sich noch kleinere Änderungen ergeben, da die vollständigen Daten des dritten Quartals 2024 noch nicht vorliegen. Das gesamte System wird insbesondere durch die aktuelle rechtliche Lage in Bezug auf die Grundgebühren und die Entsorgungskosten zunehmend komplexer. Für weitere Informationen, siehe den Bericht auf www.merkur.de.Details zur Meldung