Der Landkreis Weilheim-Schongau plant eine bedeutende Maßnahme zur Unterstützung von einkommensschwachen Bürgern: Ab 2025 wird ein Landkreispass eingeführt, durch den berechtigte Personen die vergünstigte MVV Monatskarte S erwerben können. Dieser Schritt soll die Mobilität für Menschen mit niedrigem Einkommen deutlich verbessern.
Der Landkreispass fungiert als Vorlage für das verbilligte MVV-Ticket und kann von allen Bewohnern des Landkreises beantragt werden, die bestimmte Sozialleistungen beziehen. Dazu zählen unter anderem der Erhalt von Grundsicherung, Arbeitslosengeld II oder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.
Zielgruppe des neuen Angebots
Die Einführung des Landkreispasses richtet sich speziell an Personen, die finanziell benachteiligt sind. So sollen beispielsweise Senioren, Hilfsbedürftige oder auch Freiwillige im sozialen Bereich von diesem Angebot profitieren können. Die Mobilitätsreferentin des Landratsamtes, Veronika Schellhorn, schätzt, dass ungefähr 6.500 Personen im Landkreis Anspruch auf die neuen Vergünstigungen haben werden.
Die Kosten, die durch den verbilligten Tarif entstehen, werden nicht vom Landkreis getragen. Stattdessen wird der Unterschied zum Normaltarif durch das solidarische MVV-Tarifsystem von allen Nutzern gedeckt. Lediglich die Herstellung und Verwaltung des Landkreispasses kommen dem Landkreis zugute, wobei die Kosten für die Papierrohlinge auf etwa drei bis vier Euro pro Stück geschätzt werden.
Schätzungsweise wird erwartet, dass rund ein Drittel der Berechtigten tatsächlich von dem Angebot Gebrauch machen wird, was Gesamtkosten von etwa 8.000 Euro für den Landkreis zur Folge haben könnte. Um die Ausgaben weiter zu reduzieren, wird eine gemeinsame Bestellung von Spezialpapier mit dem Nachbarlandkreis Landsberg in Erwägung gezogen.
Eine Herausforderung bleibt jedoch: Die gegenwärtigen Nutzungszeiten der IsarCard S, die werktags Montag bis Freitag zwischen 6 und 9 Uhr nicht gültig ist, könnten für viele Nutzer ein Hindernis darstellen. Gerade zu diesen Zeiten gibt es häufig einen erhöhten Bedarf an öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Entscheidung zur Einführung des Landkreispasses ist ein Schritt in die richtige Richtung, um die Fahrtkosten für sozial benachteiligte Gruppen zu senken und ihre Teilhabe am öffentlichen Leben zu fördern. Der Kreisausschuss hat den Weg hierfür freigemacht, bleibt aber die Frage, ob möglicherweise weitere Vergünstigungen in anderen Bereichen, wie etwa für Veranstaltungen, folgen werden.
Für weitere Informationen zu diesem Thema und den Entwicklungen im Landkreis, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.merkur.de.
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