Die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) St. Michael in Peiting feierte kürzlich ihr 125-jähriges Bestehen mit einem besonderen Festakt. Der Verein, einer der ältesten und aktivsten in der Region Werdenfels, spielt seit mehr als einem Jahrhundert eine zentrale Rolle im gesellschaftlichen und sozialpolitischen Leben der Gemeinde. Bei dieser Feier wurde die Tatsache gewürdigt, dass die KAB stets ein Motor für soziale Initiativen und solidarisches Handeln war.
„Wir brauchen immer wieder Menschen, die die Zeichen der Zeit erkennen und umsetzen“, sagte Pfarrer Robert Kröpfl, der als Präses der KAB fungiert. Er unterstrich die Bedeutung der inzwischen 110 Mitglieder zählenden Organisation als Kernstück der Pfarrei St. Michael. Die KAB hat sich im Laufe der Jahre konstant für die Belange der Gemeinschaft eingesetzt und will auch in Zukunft aktiv an der Gestaltung der Gegenwart und Zukunft mitwirken.
Die Wurzeln der KAB im 19. Jahrhundert
Das Engagement der KAB geht auf die Sozialenzyklika „Rerum Novarum“ von Papst Leo XIII. aus dem Jahr 1891 zurück, die eine Verbesserung der sozialen Realität von Arbeitern forderte. Bürgermeister Peter Ostenrieder hob in seiner Ansprache hervor, dass viele sozialpolitische Entwicklungen, wie mitbestimmungsrechtliche Regelungen, maßgeblich durch KAB-Mitglieder im Bundestag angestoßen worden sind. Diese Maßnahmen zielen immer darauf ab, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen.
Die Wurzeln der KAB reichen bis ins Jahr 1891 zurück, als Pfarrer Georg Braun den Peitinger Krankenunterstützungsverein gründete, der sich später zum „Katholischen Arbeiterverein Peiting“ weiterentwickelte. Diese Gründung legte den Grundstein für die heutige KAB. Der Bürgermeister erinnerte an die bedeutenden Bauwerke und sozialen Einrichtungen, die noch heute von Brauns Engagement zeugen und die Gemeinschaft prägen.
Der Festakt fand im Pfarrsaal statt, der liebevoll dekoriert war. Der aktuelle KAB-Vorsitzende Hans Schleich nutzte die Gelegenheit, um in einer Bildpräsentation die Höhepunkte der letzten 125 Jahre Revue passieren zu lassen. Er sprach seinen Dank an die vielen Ehrenamtlichen aus, die unermüdlich für den Verein arbeiten – insbesondere den Frauen, die für das leibliche Wohl während der Feierlichkeiten sorgten.
Tradition und modernes Engagement
Die KAB veranstaltet eine Vielzahl beliebter Veranstaltungen, darunter Bergmessen, Bezirkswallfahrten, Volkstanzabende und Adventssingen. Diese Aktivitäten zielen darauf ab, Gemeinschaft und Solidarität zu fördern. Zudem wird durch den Verkauf von Selbstgemachtem, wie Palmbesern und Adventsgestecken, der Erlös sozialen Projekten gespendet.
Der Einblick in die Vergangenheit und die aktuellen Aktivitäten zeigen das kontinuierliche Bestreben der KAB, für soziale Gerechtigkeit zu kämpfen. Dies wurde besonders deutlich bei Demonstrationen gegen Firmenschließungen, wo sich die KAB klar positionierte. Otto von Habsburg unterstrich in einer seiner Reden die kulturelle Bedeutung des Christentums, wobei er die Wichtigkeit der KAB für die Zivilgesellschaft hervorhob.
Den feierlichen Abschluss des Jubiläums bildete ein Festgottesdienst, in dem Annette Müller und Monika Kirchbichler musikalisch mit Stücken von Wolfgang Amadeus Mozart und Andrè Campra zum Gelingen des Festtags beitrugen. Die Ereignisse rund um das 125-jährige Bestehen der KAB St. Michael sind ein lebendiger Beweis für das Engagement der Gemeinschaft in Peiting. Weitere Details zu diesem Thema sind in einem Bericht auf www.merkur.de nachzulesen.