In einem schockierenden Vorfall in Weiden in der Oberpfalz starb im Februar 2022 ein Restaurantbesucher, nachdem er aus einer vermeintlich mit Champagner gefüllten Flasche trank. Statt des prickelnden Getränks war die Flasche mit flüssigem Ecstasy gefüllt. Knapp drei Jahre nach diesem tragischen Ereignis hat die Staatsanwaltschaft nun einen 45-jährigen Mann festgenommen, der dringend tatverdächtig ist, das Rauschgift besessen zu haben.
Der verhängnisvolle Abend begann mit acht Freunden, die in einem Restaurant eine Flasche öffneten, die sie für Champagner hielten. Nach dem Konsum der unbekannten Flüssigkeit brachen einige von ihnen zusammen, und ein 52-jähriger Mann erlag schließlich seinen Verletzungen. Die restlichen Gäste erlitten zum Teil schwere gesundheitliche Schäden, wobei einige von ihnen sogar in Lebensgefahr schwebten.
Ermittlungen und Festnahme
Die Kommission „Markt“ der Kriminalpolizeiinspektion Weiden wurde nach dem Vorfall ins Leben gerufen, um die Hintergründe zu ermitteln. Der Verdächtige, ein Niederländer, wurde im Juni 2024 in den Niederlanden festgenommen und im September nach Deutschland überstellt. Aktuell befindet er sich in Untersuchungshaft.
Gegen den Mann wird wegen fahrlässiger Tötung, fahrlässiger Körperverletzung und bandenmäßigem Drogenhandel ermittelt. Die Staatsanwaltschaft führt aus, dass die Flaschen, die letztendlich in die Hände der Restaurantbesucher gelangten, möglicherweise aus dem Besitz des Verdächtigen stammen. Die Ermittler konzentrieren sich nun auch auf mögliche Mittäter, während der Tatverdacht gegen einen weiteren Mann, der im November 2023 ausgeliefert wurde, nicht erhärtet werden konnte.
Weitere Betroffene und Warnung
Kurze Zeit nach dem Vorfall in Weiden gab es in den Niederlanden einen ähnlichen Vorfall, bei dem ebenfalls Betroffene durch Rauschgift verletzt wurden. In Deutschland wurden in der Folge noch weitere Flaschen, die mit MDMA – dem Wirkstoff von Ecstasy – versetzt waren, entdeckt. Das Bundesamt für Verbraucherschutz hat daher eine Warnung herausgegeben, die Menschen auffordert, bei unklaren Inhalten von Champagnerflaschen vorsichtig zu sein.
Die Warnung besagt, dass man nichts probieren sollte, falls der Inhalt nicht perlt oder rötlich-braun erscheint und einen Anisgeruch hat. Auch kleinere Mengen können bei Einnahme tödlich sein, weshalb eine äusserste Vorsicht geboten ist.
Diese tragischen Ereignisse unterstreichen die Gefahren, die von unverhofften Drogenmischungen ausgehen können. Die Ermittlungen dauern an, und die Staatsanwaltschaft hofft, weitere Hinweise auf die Hintergründe und die Verbreitung solcher gefährlicher Substanzen zu sammeln. Die Fallstudie bleibt in der Diskussion, da sie nicht nur das Bewusstsein für Drogenkonsum schärft, sondern auch die Notwendigkeit einer verstärkten Überprüfung solcher Vorfälle betont. Mehr Details sind verfügbar bei www.rosenheim24.de.