In einem aufsehenerregenden Fall, der die Schattenseiten der Medikamentenverschreibung und Drogenabhängigkeit beleuchtet, steht ein Arzt vor Gericht. Der 54-jährige Mediziner aus San Diego wird beschuldigt, das Narkosemittel Ketamin für den verstorbenen „Friends“-Star Matthew Perry beschafft zu haben. Perry wurde im Oktober vergangenen Jahres in seinem Whirlpool in Los Angeles tot aufgefunden, nachdem er sein Kampf gegen die Sucht öffentlich thematisiert hatte.
Gerüchte über die Umstände von Perrys Tod kreisen seit seiner Entdeckung, die die Behörden dazu veranlassten, ein weitreichendes Netzwerk zu untersuchen, das illegale Narkotika vertreibt. Diese Ermittlung führte zur Festnahme von fünf Personen, darunter Ärzte und Drogenlieferanten, die in den Skandal verwickelt sein sollen. Der Arzt, der kürzlich vor Gericht erschien, könnte sich bis zu zehn Jahren Gefängnis stellen müssen, nachdem die Richterin ihm untersagte, weiterhin als Arzt zu praktizieren.
Große Vorwürfe und Geständnisse
Berichten zufolge hat der Arzt laut Anklageschrift einem Kollegen in Los Angeles mit einem gefälschten Rezept große Mengen Ketamin verkauft. Dies geschah zu einem Zeitpunkt, als das Medikament in Perrys Blut in alarmierend hohen Konzentrationen nachgewiesen wurde. Der Anwalt des Arztes betont, dass sein Mandant „unglaublich reumütig“ sei und vorhabe, mit den Behörden zu kooperieren. Diese Aussage deutet darauf hin, dass er möglicherweise bereit ist, Details über das gesamte Netzwerk preiszugeben.
Zu den Hauptangeklagten gehören neben dem Arzt auch eine als „Ketamin-Königin“ bekannte Drogenlieferantin sowie ein Assistent des Schauspielers, der bereits seine Schuld eingestanden hat. Letzterer gab zu, dass er Ketamin für Perry beschaffte und ihm die Droge ohne medizinische Kenntnisse injizierte. Sein Geständnis könnte dazu führen, dass ihm eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren droht. Diese Entwicklung wirft ein grelles Licht auf die gefährlichen Verstrickungen zwischen medizinischem Personal und illegalen Drogenvertrieb.
Hintergrund zu Ketamin und Perrys Tod
Ketamin, ein seit Jahrzehnten verwendetes Narkosemittel, hat sich auch als Medikament bei der Behandlung von therapieresistenten Depressionen etabliert. Dennoch ist es auch als illegale Droge in Party-Kreisen bekannt. Die Tatsache, dass Perry, der über Jahre hinweg offen über seine Suchtprobleme sprach, sich in einer Ketamin-Therapie befand und zusätzlich das Mittel auf dem Schwarzmarkt beschaffte, ist alarmierend. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit einer genaueren Überwachung und Regulierung von Medikamenten, die so missbraucht werden können.
Die ohnehin schon tragische Geschichte von Matthew Perry wird durch die neuen Enthüllungen umso komplexer. Sein Tod ist nicht nur ein persönliches Drama, sondern auch ein Zeichen für weitreichende Probleme, die die Gesundheitsversorgung und den Umgang mit Suchtfragen betreffen. Die bevorstehenden Gerichtsverfahren könnten weitere ans Licht bringen und das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Reformen in der medizinischen Verschreibung von Suchtmitteln schärfen.
– NAG